Polizei droht Personalengpass
Eine mögliche Lösung könnte das Zusammenlegen von Kommissariaten sein.
Krefeld. Der Polizei droht in wenigen Jahren ein Personalengpass. Deutlich mehr Beamte werden pensioniert als neue eingestellt. „Die Frage ist: Wie reagieren wir darauf?“, sagt Wolfgang Lindner, Kreisvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Darüber macht man sich auch im Krefelder Polizeipräsidium Gedanken, bestätigt dessen Sprecher Acor Kniely. Konkret ist noch nichts — eine Überlegung sei etwa die Zusammenlegung bestimmter Kommissariate.
Lindner hält eine solche Umorganisation allerdings für plausibel. So gebe es Kriminalitätsbereiche, die so nah beieinander lägen, dass sie ein Kommissariat bearbeiten könnte. Die bisherigen Sachbearbeiter würden bleiben. „Aber man spart sich eine Geschäftsstelle und einen Kommissariatsleiter“, erklärt er. Auch bei Urlaubsvertretungen könnte es Synergien geben.
„Zurzeit können wir nicht von Personalnot sprechen. Wir haben sogar mehr Mitarbeiter als im Jahr zuvor“, erklärt der Gewerkschafter. Doch es sei absehbar, dass sich die Situation in zwei Jahren verschärfen werde. Wenn nicht gegengesteuert werde und man bei den jetzigen Einstellungszahlen bleibe, werde 2020 eine dramatische Situation erreicht. Dann gehe es nur noch um Mangelverwaltung. Geeignetes Personal zu finden, hält Lindner jedenfalls nicht für ein Problem: „Wir hatten noch nie so guten Nachwuchs wie jetzt.“
Nicht von Kürzungen betroffen sein wird das Polizeipräsidium Krefeld bei der Reduzierung der Zahl von Einsatzfahrzeugen. Laut einer Studie, die unter anderem das NRW-Innenministerium in Auftrag gegeben hat, besteht landesweit das Potenzial, um den Fahrzeugbestand um 30 Prozent zu reduzieren. Bis Ende 2015 soll dieser Schritt umgesetzt werden. Doch Krefeld bleibt außen vor: Im Vergleich zu anderen Behörden sei der Fuhrpark hier heute schon als geringer anzusehen, bestätigt Kniely. Dies bedeute aber keineswegs, dass zu wenig Streifenwagen unterwegs seien. Betroffen seien ohnehin eher Zivil- und Verwaltungsfahrzeuge.
In nahezu allen anderen Behörden ist die Situation anders. So musste etwa Duisburg schon im Juni elf Fahrzeuge abgeben. 2015 werden 20 weitere folgen.