155 Arbeitsplätze fallen weg Proteste gegen Stellenabbau bei Ormazabal in Krefeld
Krefeld · Laut IG Metall soll die Produktion im Krefelder Werk der Ormazabal Anlagentechnik beendet und damit 155 Arbeitsplätze bis April 2021 vernichtet sein.
Beim Energieanlagenbauer Ormazabal spitzt sich am Standort Neuerhof in Krefeld die Lage zu: Nach ersten Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern ist für die IG Metall Krefeld klar: Die Produktion im Krefelder Werk der Ormazabal Anlagentechnik soll beendet und damit 155 Arbeitsplätze bis April 2021 vernichtet sein.
Rückblende: Anfang September hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass eine Restrukturierung der Anlagentechnik GmbH geplant ist. Damit gehe nach Auskunft von Firmensprecherin Judith von Ameln ein Stellenabbau einher, von dem ein Großteil der Belegschaft betroffen sein wird. In der Produktion sind in Krefeld 155 Mitarbeiter beschäftigt, dazu kommen rund 200 Mitarbeiter bei Ormazabal Deutschland. Der Standort Krefeld ist zugleich Hauptsitz der Region Central Europe.
Arbeitnehmervertreter wollen Alternativ-Pläne entwickeln
Nach den ersten Gesprächen zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern zeichnet sich laut Gewerkschaftssekretärin Zanda Martens ab, dass die Verlagerung der Produktion im Januar beginne und im April abgeschlossen sein soll. Alternativen dazu gäbe es nicht, habe die Unternehmensleitung mitgeteilt. Der Betriebsrat fordert nun Zahlen, Daten und Planungen von Ormazabal ein. Ziel sei es, alternative Zukunftsperspektiven zu entwickeln, die nicht allein die Beschäftigten belasteten. Schließlich hätten die Mitarbeiter der Anlagentechnik die Auslagerung von Teilen der Produktion und den Wegfall von Arbeitsplätzen schon mehr als einmal erlebt.
Das Unternehmen hatte Anfang September mitgeteilt, der Weg der Restrukturierung sei aus Unternehmenssicht die einzige Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu gewährleisten. Sprecherin von Ameln hatte aber betont, dass Deutschland ein strategischer Markt für Ormazabal bleibe. Gestern hieß es lediglich: „Wir möchten gemeinsam mit dem Betriebsrat faire und sozialverträgliche Rahmenbedingungen erarbeiten.“ Weitere Informationen könne man aufgrund der laufenden Verhandlungen nicht geben.
Für Freitag, 18. September, ist die nächste Verhandlungsrunde terminiert. Gewerkschaft und Betriebsrat wollen alle Mitarbeiter an diesem Tag vorab, ab 8 Uhr, informieren und mit einer Menschenkette vor dem Werkstor Am Neuerhof 31 gegen die geplanten Maßnahmen protestieren. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer wird nach Auskunft der IG Metall am Freitag auf der Versammlung sein und vor Ort mit den Beschäftigten über ihre Situation sprechen.