Rekordverkäufe in Fichtenhain
Wirtschaftsförderung feiert Erfolge in der Vermarktung und will künftig konzeptionell Fachkräfte nach Krefeld locken.
Krefeld. Die Wirtschaftsförderung (WfG) bejubelt für 2016 ihr bestes Verkaufsergebnis seit ihrer Gründung. Satte 72 120 Quadratmeter Gewerbefläche hat sie im Krefelder Süden veräußert, zu durchschnittlichen Preisen von 85 Euro pro Quadratmeter. Der Anspruch, 40 Arbeitsplätze pro Hektar anzusiedeln, konnte dabei erfüllt werden. Das neue Jahr hat ebenfalls positiv begonnen, im Fichtenhain wollen sich zwei weitere Firmen ansiedeln. Welche, will Wirtschaftsförderer Eckart Preen noch nicht verraten. Wichtigstes Projekt in 2017: Die WfG will die Unternehmen inhaltlich und strategisch dabei unterstützen, mehr Fachkräfte nach Krefeld zu locken.
Das Zahlenwerk: An der Anrather Straße erwarb die Deutsche Post DHL 27 800 Quadratmeter für eine Erweiterung ihres Postfrachtzentrums und will einige Dutzend neue Arbeitsplätze schaffen. Im Europapark Fichtenhain B baut das Autohaus Herbrand auf 32 500 Quadratmeter ein Nutzfahrzeug-Kompetenzzentrum und schafft 100 Jobs. 3000 Quadratmeter an der Medienstraße ging an die Krefelder Firma Incas, auf dem einstigen Sorgenkind Campus Fichtenhain wechselten die Gebäude 71 und 63 die Besitzer, unter anderem kommt ein IT-Unternehmen aus Dormagen.
Der Gewerbepark Uerdingen ist an elf Unternehmen auf etwa 13 000 Quadratmeter vollvermietet, gleiches gilt für das Werkkontor, wo jetzt noch die Firma Remember eingezogen ist. Außerdem ist die Wirtschaftsförderung an der Vermittlung von Mietflächen im Mies-van-der-Rohe-Business-Park und im K2-Tower beteiligt.
Im Europapark Fichtenhain hat die GOB Software & Systeme ihren neuen, architektonisch interessanten Firmensitz gebaut. Aktuell arbeiten dort 300 Menschen, 480 sollen es werden, der aus Moers zugezogene Tischtennis-Hersteller Tamasu Butterfly eröffnet in Kürze.
Preen ist zuversichtlich, die Gewerbeflächen im Krefelder Süden mittelfristig allesamt vermarkten zu können und wenn der Bebauungsplan 795 bald genehmigt sein sollte, gibt’s im Herbst weitere Erschließungen. Zur Wahrheit dieser Erfolge gehören sicher auch die anhaltende Niedrigzinsphase und die damit einhergehende Investitionsbereitschaft. Die Kehrseite ist der Rückgang an vermarktungsreifen Kapazitäten. Was den Wirtschaftsförderern ebenfalls am Herzen liegt: „Der Krefelder Süden ist attraktiv für Firmen und wächst. Was wir dringend benötigen, ist neuer Wohnraum in Fischeln und Umgebung.“
Auf dem gesamten Areal verfügt die WfG Stand heute über 25 Hektar, etwa sieben Hektar sind noch in Privatbesitz. Mit diesen Eigentümern wollen Preen und sein Prokurist Andreas Struwe ins Gespräch kommen. Wo weniger Flächen zur Verfügung stehen, steigen die Preise. Preen sagt: „Wir werden künftig für 90 Euro pro Quadratmeter verkaufen, sind dann aber immer noch günstiger als unsere Nachbarn.“ Wichtig seien auch die Gewerbegebiete de Ham in Hüls und das interkommunale an der A44.
Mit Blick nach vorn sollen Fachkräfte künftig viele Gründe aufgezeigt bekommen, dass es sich lohnt, in Krefeld zu arbeiten und zu leben. Derzeit konkurrieren Werbe-Agenturen um den Auftrag, für Krefelder Unternehmen ein Argumentationskonzept zu erarbeiten, das Fachkräfte nach Krefeld locken soll. „Standortverwaltung aus der Perspektive der Arbeitnehmer“, nennt Preen das.
Und wird bei dem Projekt unterstützt unter anderen von Currenta, Canon, XCMG und den Stadtwerken.