Krefeld Riskante Ampelschaltung für Radfahrer an der Rheinstraße bleibt
Experte erläutert in der Bezirksvertretung Mitte das Dilemma mit der Verkehrsführung an der Ostwall-Haltestelle.
Krefeld. „Darf man hier auch bei Rot fahren?“, fragte die WZ bereits im Dezember des vergangenen Jahres. Mit hier ist die Kreuzung Rheinstraße/Ostwall gemeint. Die dortige Ampelschaltung für Radfahrer, die von der Rheinstraße kommend den Ostwall in westlicher Richtung überqueren wollen, sorgt täglich für Verwirrung — und gefährlich Situationen. Das Problem: Nur wenige Sekunden nachdem die Ampel an der Kreuzung Rheinstraße/Ostwall auf Grün springt, zeigt eine spezielle Fahrradampel Rot.
Die Folge: Manche Radfahrer stoppen mitten auf der Straße ab, bleiben vor den Gleisen der Straßenbahn stehen. Andere fahren bei Rot weiter Richtung Fußgängerzone. Dass dies die richtige Entscheidung sei, erklärte in der Sitzung des Bezirksvertretung am Donnerstag noch mal Christian Eilers.
Der Sachgebietsleiter Verkehrstechnik und Lichtsignalanlagen des Fachbereichs Tiefbau berichtete, dass selbst nach der Rotanzeige noch eine Schutzzeit von mehreren Sekunden ablaufen würde, ehe andere Verkehrsteilnehmer Grün gezeigt bekommen würden. „Dass das trotzdem alles nicht glücklich ist, ist uns auch klar. Aber es gibt keine andere Möglichkeit“, erklärte Eilers, der darauf verwies, dass im gesamten Kreuzungsbereich gerade einmal 86 Sekunden für alle Grünphasen bleiben würden, in denen alle Verkehre — von Autos bis Fußgänger — an Krefelds meist frequentierter Kreuzung berücksichtigt werden müssten.
„Für mich ist das ganz klar ein Beweis für eine fahrradunfreundliche Verkehrsführung — für mich besteht hier an manchen Stellen sogar Lebensgefahr“, kritisierte Peter Kelm (FDP). Eva Kesseler (CDU) bedauerte die Tatsache, dass an der unsinnigen Ampelschaltung nichts zu machen sei. „Wir sollen wir den Kindern erklären, dass sie hier bei Rot fahren dürfen“, fragte sie. Eine Antwort wusste auch der Experte vom Tiefbauamt auf diese Frage nicht.
Auf Nachfrage der Politik, ob das Linksabbiegen für Radfahrer vom nördlichen Ostwall kommend in die Rheinstraße generell verboten werden könne, überraschte Eilers mit der Aussage, dass die indirekte Abbiegespur für Radfahrer eine Idee der „Fahrrad-Experten“ gewesen sei. Ohne zu erläutern, wer diese Experten seien, hätte das Tiefbauamt die Idee mit in die Haltestellen-Planung damals mit einfließen lassen.