Friedrich Beeser lebt seit 50 Jahren für seine Firma
Goldener Meisterbrief: Mit 22 hat der heute 72-jährige Gelleper die Meisterprüfung als Schlosser abgelegt.
Krefeld. 50 Jahre nach seiner Meisterprüfung ist Friedrich Beeser jetzt mit dem Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf ausgezeichnet worden. Die Urkunde nahm der 72-Jährige, den alle nur Fritz nennen, im Betrieb für Schlosserei, Stahl- und Metallbau, Kunstschmiede und Reparaturen an der Römerstraße in Gellep-Stratum entgegen. Überreicht wurde sie von Leo Jürgens, Obermeister der Innung für das Metallhandwerk Krefeld und den Kreis Viersen, und Klaus Koralewski, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein.
Beeser wurde im Dezember 1944 in Gellep-Stratum geboren. Nach seiner Lehre als Kunstschmied konnte er nach den damaligen Richtlinien seine Gesellenprüfung nur als Schlosser machen. Er absolvierte dann seine Meisterausbildung in einer Düsseldorfer Abendschule und war mit 22 Jahren bereits Meister. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er schon im elterlichen Betrieb in Gellep-Stratum. Sein Großvater hatte den Betrieb in den 1920er Jahren als Huf- und Wagenschmiede gegründet. 1941/42 übernahm Beesers Vater. 1971 schließlich wurde die Firma auf Friedrich Beesers Namen übertragen.
Fritz Beeser arbeitet mit 72 Jahren noch immer im eigenen Betrieb
1973 stellte er den ersten, zwei Jahre später den zweiten Auszubildenden ein, der heute noch im Betrieb arbeitet. 2001 und 2002 erfolgte der Umzug zur Römerstraße. Zum Jahreswechsel 2011/2012 übernahm Beesers Sohn Stefan die Firma. Er beschäftigt heute 14 Mitarbeiter — und Fritz Beesers Enkel ist bereits in der Ausbildung. Wenn er einmal übernehmen sollte, wäre der Betrieb in der fünften Generation im Familienbesitz.
Seit rund zehn Jahren ist der Betrieb Beeser auch europäischer Schweißfachbetrieb. Auf die Frage, ob er schon einmal ans Aufhören gedacht habe und den Ruhestand genießen wolle, sagt der 72-jährige Fritz Beeser: „Die Ausbildungszeit mitgerechnet, mache ich diesen Beruf seit 55 Jahren. Da können Sie nicht so einfach aufhören und loslassen. Ich mache das, bis ich mit der Nase am Boden liege.“
Sein großes Hobby, die Blasmusik, hat Beeser nach dem Umzug zur Römerstraße nach 40 Jahren aufgegeben: „Die Zeit war einfach nicht mehr da. Der Betrieb hätte gelitten.“ Auch sein Sohn Stefan war aktiver Blasmusiker, hat aus denselben Gründen noch vor ihm aufgehört.
Heute ist das Zusammensein mit der Familie Fritz Beesers größtes Hobby. Red