Krefelder Bürger fürchten Bärenklau
Der Saft der Pflanze verursacht starke Hautverbrennungen. Es gibt Risikogebiete in der Stadt.
Krefeld. Bloß kein Kontakt mit dieser Pflanze: Der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, sieht zwar hübsch aus, sein Pflanzensaft verursacht jedoch starke Hautverbrennungen. Er blüht jetzt wieder, oftmals mehrere Meter hoch, und die Bürger wenden sich voller Sorge an die WZ. „Alle Jahre wieder blüht die Pflanze“, schreibt beispielsweise ein Leser von der Buschdonk. Er findet, die Stadt müsste besser achtgeben und das große Grün frühzeitig, also vor der Dolden- und Samenbildung, mähen. Damit wäre die Samenbildung gestoppt, erklärt er. Was bei der Berührung passieren kann: Zuerst sind brennende und juckende Rötungen möglich. Nach 20 Minuten entzündet sich die Haut und löst zusätzlich Juckreiz und Blasen aus.
Bärenklau enthält den Stoff Furocumarin, der bei Sonnenlicht Probleme verursacht. Die Wunden heilen nur langsam ab und können Narben sowie Pigmentierungen hinterlassen. Die Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen kennen das Problem mit der aus dem Kaukasus stammenden Pflanze. „Sie kommt unter anderem an einigen Stellen im Hülser Bruch, im geschützten Landschaftsbestandteil ,Bösinghovener Rheinschlinge‘ sowie in den Naturschutzgebieten Riethbenden und Spey/Maigrund vor“, berichtet Stadtsprecher Manuel Kölker. „Die Bekämpfung erfolgt aus Gründen des Naturschutzes und weniger aus Gründen der Verkehrssicherheit.“
Zudem seien drei Problemflächen bekannt, die bearbeitet würden: „Das Grün auf dem ehemaligen Kasernengelände Emil-Schäfer-Straße wird bereits erfolgreich bearbeitet. Die Bahnstrecke im Bereich des Bahnhofs Forstwald wurde nach Gesprächen mit der Deutschen Bahn vor zwei Jahren mit Mulch bedeckt und der Neuaustrieb der Herkulesstaude mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Ein Teil des Riesengewächses auf dem Industriegelände südwestlich des Hafenwendebeckens in Gellep-Stratum wurde im Zuge der Neuanlage der Hafenringstraße vernichtet.“ Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen hätten auch diese Fläche im Auge, damit die Herkulesstaude sich nicht in den Straßenbereich und ins Hafenwendebecken ausbreite, heißt es weiter. Die Bekämpfung durch die Stadt erfolge zumeist durch eine frühe Maht. „Sie kann nur auf ihren eigenen Flächen erfolgen und nicht auf Privatgrund.“
Der Fachbereich Grünflächen gibt Tipps, wie man die Pflanzen gefahrlos bekämpft und entsorgt. Stadtsprecher Kölker: „Hierbei ist eine frühe Maht das beste Mittel. Sollte sich die Pflanze schon ausgebreitet haben, muss der Kontakt vermieden werden. Ein Gartenbau-Unternehmen könnte zu Hilfe gezogen werden, sollte eine Bekämpfung auf eigene Faust zu gefährlich sein.“