Gesundheit Krefelder sind häufiger krank
Laut DAK-Gesundheitsreport sind die Ausfallzeiten entgegen dem Landestrend gestiegen. Gründe hierfür sind unter anderem Rückenschmerzen und Schlafstörungen.
Krefeld. Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Krefeld und den Niederrhein zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Mehr als jeder Fünfte und damit die meisten Ausfalltage (21,9 Prozent) erfolgten unverändert aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Hier gab es einen Zuwachs um rund fünf Prozent. Die Fehltage bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände nahmen hingegen um vier Prozent ab. Sie belegen den zweiten Platz. Den größten Rückgang mit mehr als sieben Prozent gab es bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Sinusitis. Mit einem Anteil von 13,2 Prozent am gesamten Krankenstand lagen sie auf Platz drei.
„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in Krefeld, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Holger Heynckes von der DAK-Gesundheit. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. So werden beispielsweise längere Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“ Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen aus.
Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: Knapp 80 Prozent der Erwerbstätigen in NRW berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 65 Prozent an. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar verdoppelt.
Fast jeder zehnte Arbeitnehmer (9,4 Prozent) in Nordrhein-Westfalen leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Die DAK-Analyse für Nordrhein-Westfalen zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 110 Prozent auf jetzt 5,18 Tage je 100 Versicherte.
Die große Mehrheit der Menschen in NRW versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 4,7 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.
Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report Nordrhein-Westfalen unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren. Red