Rudnik-Nachfolge: Fünf Wirte bewerben sich
Es gibt noch keinen Nachfolger für die Rudnik-Brüder im König-Palast und im Seidenweberhaus.
Krefeld. Der Headhunter-Kanzlei in Hagen sind die Türen nicht gerade eingerannt worden von Interessenten, die die Nachfolge der Brüder Herbert und Jürgen Rudnik antreten möchten. Am 1. Mai 2011 endet, wie bereits berichtet, deren Ära als Gastronomen im Seidenweberhaus (15 Jahre) und König-Palast (sechseinhalb Jahre). Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH, hatte den auslaufenden Vertrag der Brüder nicht verlängert, weil er eine "Runderneuerung" der Gastronomie wünscht.
Nach der Aufsichtsratssitzung der städtischen Gesellschaft am vergangenen Donnerstag sickerte durch, dass die Hagener Anwaltskanzlei eine Vorabauswahl für die Pächter-Nachfolge getroffen hat. Fünf Kandidaten sollen übrig geblieben sein. Eine Entscheidung haben die Mitglieder des Aufsichtsrates allerdings noch nicht getroffen.
Der CDU gelang es, die Wahl des (oder der) neuen Gastronomen auf den 9. Dezember zu verschieben. Denn weder Oberbürgermeister Gregor Kathstede noch seine Stellvertreterin und Stadtdirektorin Beate Zielke nahmen an der Sitzung des Aufsichtsrates unmittelbar vor der des Stadtrates teil; die CDU hätte also keine Mehrheit gehabt.
Im Sommer hatte Geschäftsführer Keusch noch für die Lösung "Köpa und Seidenweberhaus in einer Hand" plädiert. Am Donnerstag wunderte sich mancher im Gremium, dass er nun dafür ist, den Eispalast von einem (auswärtigen) Caterer versorgen zu lassen und die Gastronomie im Beton-Achteck eigenständig zu verpachten. Die gleiche Meinung vertritt der SPD-Mann im Aufsichtsrat.
Dass sich ausschließlich für das sanierungsbedürftige Achteck mit der ungelittenen "Platte" vor der Tür kaum ein geeigneter Wirt interessiert, liegt auf der Hand. Zumal der Oberbürgermeister fernab von Krefeld seine Vision verkündet hat, das Seidenweberhaus abreißen zu lassen.
Ein Interessent aus dem Fünfer-Kreis: "Diese Vision kam dem Oberbürgermeister zum falschen Zeitpunkt. Er hätte sie besser für sich behalten." Selbst innerhalb der CDU hat es dafür Kritik an Kathstede gegeben.