Schwerverbrecher Thomas F. kommt vor Gericht

Krefeld/Frankfurt (dpa) Lange Zeit stand der Krefelder Thomas F. auf der Fahndungsliste ganz oben, galt in Deutschland als meistgesuchter Schwerverbrecher. Dann schnappte die Falle nach einer spektakulären Verfolgungsjagd zu - F. landete hinter Gittern und muss sich bald vor Gericht verantworten: wegen schweren Raubes und schwerer räuberischer Erpressung.

Dem 47-Jährigen werden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt vom Montag insgesamt 18 Fälle vorgeworfen.

Bevor F. im Februar bei Ratzeburg in Schleswig-Holstein festgenommen wurde, hatte die Polizei europaweit nach ihm gefahndet. Er soll Banken überfallen und einen Bus in seine Gewalt gebracht haben. Auch in Nordrhein-Westfalen schlug der gebürtige Krefelder zu. Der Schwerverbrecher saß schon von 2001 bis 2008 wegen acht Banküberfällen im Gefängnis. Er kam auf Bewährung frei, wurde nach Erkenntnissen der Ermittler aber bald rückfällig.

In Kronberg bei Frankfurt überfiel er laut Staatsanwaltschaft Mitte Dezember 2011 ein Elektrofachgeschäft, bedrohte die Angestellte mit einer Schreckschusswaffe, raubte sie aus und fesselte sie. Auf seiner Flucht kaperte er einen Linienbus mit mehreren Insassen. Den Bus ließ er auf der Strecke nach Wiesbaden zurück und setzte seine Flucht in einem Auto fort, das er - wie seinen letzten Fluchtwagen in Hamburg - mit vorgehaltener Waffe in seinen Besitz gebracht haben soll.

Drei Tage vor dem Überfall in Kronberg soll F. nach früheren Angaben in der Nähe seines Geburtsorts Krefeld auf einem Gemüsehof ein Ehepaar überfallen, mit einer Waffe bedroht und 500 Euro sowie ein Auto erbeutet haben. Auch diesen Wagen habe er zur Flucht genutzt. Zuletzt soll er wenige Tage vor Weihnachten in Sachsen-Anhalt eine Sparkasse überfallen und rund 5250 Euro erbeutet haben. Seine monatelange Flucht fand schließlich in der Nähe von Ratzeburg und nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in einem Grashügel am Straßenrand ein Ende.

Wann sich die große Strafkammer des Frankfurter Landgerichts mit F. auseinandersetzen wird, ist noch unklar. Alexander Badle von der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt sagte, ein Prozess werde in absehbarer Zeit terminiert, da F. bereits in Untersuchungshaft sitze.