Netzwerk an 30 Stellen im gesamten Stadtgebiet installiert Sensoren messen die Hitze in Krefeld

Innenstädte sind besonders von Hitze betroffen, und der Niederrhein gilt insgesamt als besonders hitzebelastete Region. Mit einem laut der Stadt Krefeld in Deutschland bisher einzigartig dichten eigenen Sensornetzwerk erfasst die Stadtverwaltung mit Unterstützung der Stadtwerke Krefeld (SWK) in Zukunft die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt und kann bei besonderen Lagen auf Basis von Messdaten reagieren.

Eins der Messgeräte vor dem Rathaus.

Foto: Stadt Krefeld

Die SWK haben die Montage der Sensoren abgeschlossen: Insgesamt 30 Sensoren sind installiert worden, in den meisten Fällen an Laternenmasten. Ein Messstandort liegt in Tönisvorst, wo der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine offizielle Messstation betreibt, um die Sensoren möglichst genau einzustellen. An diesem Standort auf einem Bauernhof im Stadtteil Vorst, von dem aus auch die Temperatur in Krefeld ermittelt wird, wurde 2019 der deutsche Hitzerekord mit 41,2 Grad Celsius gemessen. Von den 156 Stationen des Deutschen Wetterdienstes in Nordrhein-Westfalen steht dagegen keine in Krefeld

Die Smart City-Maßnahme sei ein innovativer Beitrag, das Umweltmanagement der Stadt Krefeld digital zu unterstützen, sagt die Stadt. Das Projekt werde in Kooperation mit den Stadtwerken Krefeld und dem städtischen Dezernat Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales realisiert. Als Basis für die Analysen, die im Geschäftsbereich von Sabine Lauxen – Umwelt und Verbraucherschutz, Soziales, Senioren, Wohnen und Gesundheit – erfolgen, liefert die Sensorik Daten zu Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag. Die Sensordaten werden über das SWK-eigene LoRaWAN-Netzwerk übertragen und laufen in den Servern der SWK als digitale Rohdaten auf. Eine Kamera sei in der neuen Sensorik nicht integriert.

In der Pilotphase übernimmt der Dienstleister Meteoblue die Korrektur und Auswertung der Daten. Nach rund zehnmonatiger Aufzeichnungszeit wird auf Basis der Daten eine „Heatmap“ (Hitzekarte) für Krefeld erstellt. Mithilfe dieser hochauflösenden Hitzekarte auf Basis gemessener Sensordaten kann die Hitzebelastung im gesamten Stadtgebiet dargestellt werden. Das soll bei der Ausarbeitung konkreter Klimaanpassungsmaßnahmen (zum Beispiel Verschattung, Trinkwasserspender) helfen. Die Anzahl der Sensoren ermöglicht eine gesamtstädtische Erfassung in einer Auflösung von zehn mal zehn Metern. Im Sinne des Open-Data-Ansatzes werden die Umweltdaten der Öffentlichkeit auf dem Smart City Dashboard der SWK (https://swk-connect.de/smart-city-krefeld#Dashboard) zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise soll auch Transparenz über die klimatische Situation in Krefeld hergestellt werden. Perspektivisch sollen die Daten als Echtzeitmessungen in die umfangreiche Klimaanalyse und Klimamodellierung für Krefeld einfließen, die die langfristigen klimatischen Bedingungen in Krefeld prognostizieren und Anpassungen unter anderem der Bauleitplanung ermöglichen sollen. Dieses Projekt gehört zu „SmartKrefeld – intelligente Stadt gestalten“, der Smart City-Initiative von Stadt Krefeld, SWK und weiteren Akteuren.  Red