Parkserie Der Krefelder Park mit dem rätselhaften Namen

Serie · Serie Die WZ stellt Parks in der Stadt Krefeld vor: Heute das sogenannte Schusterwäldchen in Dießem

Im Dießemer Schusterwäldchen gibt es romantische Ecken, wie hier auf dem Foto zu sehen.

Foto: Andreas Bischof/Andeas Bischof

Wieso heißt das Schusterwäldchen eigentlich Schusterwäldchen? Diese Frage steht am Anfang einer dann doch längeren Suche. Das besagte Areal befindet sich in Dießem am Ende der Nernstraße, dort wo sich die historische Siedlung Ritterfeld ausdehnt. Umgeben südlich vom Fütingsweg, westlich von der Siemensstraße östlich von Wohn-Bebauung an der Voltastraße. Der städtische Park verfügt über einen Spielplatz, einen Bolzplatz und eine kleine Hundewiese. Ein gutes Stück Park inmitten einer eher urbanen Umgebung, unweit von Gewerbegebieten, die sich vor allem südlich anschließen.

Selbst die Stadt konnte keine Auskunft geben

Foto: WZ/Beckmann, Ute

Aber wieso heißt denn nun dieser Park just Schusterwäldchen? Eine Suche im Internet führt zunächst zu keiner Antwort. Nur sehr wenig Informationen sind über den Park verfügbar, immerhin gibt es zumindest auf Google-Maps einen entsprechenden Eintrag mit einer Markierung, wo der Name tatsächlich geschrieben steht: „Schusterwäldchen“. Einen Eintrag auf den Internetseiten der Stadt findet man unter diesem Namen nicht. Der Name taucht lediglich in wenigen Berichten auf, die etwa auf eine Saubermach-Aktion des Bürgervereins Dießem hinweisen, die 2019 auch dort stattgefunden hatte. Jener Bürgerverein sollte schließlich am Ende auch eine heiße Spur liefern.

Angespornt von dem eklatanten Mangel an Informationen über die Geschichte und Namensherkunft folgten telefonische Anfragen bei der Stadt. Aber dort konnte man auch keine Antwort geben, woher denn nun der Name der Grünanlage käme. Einen Hinweis, es eventuell bei dem Bürgerverein oder im Stadtarchiv zu probieren, gab es dennoch. Im Stadtarchiv konnte leider auch nicht weitergeholfen werden, man lieferte aber freundlicherweise weitere mögliche Auskunftsstellen, unter anderem den Verein Linker Niederrhein – dort gab es aber auch keine zeitnahe Antwort. Der Fragende – kein ortskundiger Krefelder – wurde von freundlichem Auskunftsgeber zu Auskunftsgeber gereicht; manchen war der Park zwar ein Begriff, aber sie konnten wenig zur Erhellung beitragen, andere, wiederum waren unsicher, wussten auf Anhieb nicht einmal, ob und wo es den besagten Park gibt.

Schließlich gab es vom Ehrenvorsitzenden des Bürgervereins Dießem, Manfred Heigenfeld, eher einen anekdotischen Hinweis. Der Name komme aus dem Volksmund. Früher, viel früher, habe da ein Mann namens „Schüssler“ gewohnt und Menschen hätten dann vom Wäldchen, „wo der Schüssler wohne“ gesprochen. Aus Schüssler sei irgendwie „Schuster“ geworden. Mehr könne er nicht dazu sagen; vielleicht noch weitere Anekdoten. Vielleicht gibt es ja jemanden, der Genaueres weiß? So oder so, das Areal ist eine hübsche willkommene Grünfläche für das Viertel und hat sogar ganz romantische Ecken zu bieten.