Feuerwehr Sie sind da wenn’s brennt
Krefeld · Siemens-Ehrenamtler werden mit Berufsfeuerwehr gleichgestellt.
Vor einigen Jahren erschütterte eine Explosion das Siemens-Werk in Uerdingen. Gas war in einer Halle ausgeströmt, es brannte. Drei Menschen wurden verletzt. Jahre später gab es bei Siemens ein Ölleck. 900 Liter Öl liefen aus und mussten aufgefangen werden. Stets war die hauseigene Betriebsfeuerwehr zur Stelle. Am Freitag bekamen die 24 aktiven Ehrenamtlichen nach dem neuen Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) ihre jetzt gültige Ernennungsurkunde.
Betriebsfeuerwehr darf nun mit Blaulicht über die Straße fahren
Die Betriebsfeuerwehr von Siemens Mobility an der Duisburger Straße trägt nun die Wachnummer 15 und darf – auch das steht im neuen Gesetz – im Einsatz nun mit Blaulicht fahren. Das neue Brandschutzgesetz beinhaltet aber noch mehr: „Die Betriebsfeuerwehr besitzt nun, was Ausstattung, Aufgaben und Ausbildung angeht, den gleichen Stand, die gleiche Qualifizierung wie die öffentliche Feuerwehr“, sagt Günter Dell, Chef der Uerdinger Truppe. „Wir können binnen kürzester Zeit alle Einsatzarten verrichten, ganz gleich ob es sich dabei um Verletzte, Brände, Unfälle oder Instandhaltung der Brandmeldeanlagen handelt.“ Das sei wichtig für die Bevölkerung und die 2400 Menschen, die an der Duisburger Straße arbeiten.
Gerhard Hoesl, kaufmännischer Leiter des Siemens-Standortes, spricht seine Anerkennung für die 24 Mitarbeiter, ihr Engagement, aus. „Sich zu qualifizieren, setzt Eigenmotivation und Leistungsbereitschaft voraus“, erklärt er. „Die Berufsfeuerwehr hat ihre Eignung in einer Übung überprüft und nach Gesetz bestätigt.“ Dezernentin Beate Zielke nennt den Vorteil der Betriebsfeuerwehren. „Sie kennen das Werk, sind vor Ort und am schnellsten dran.“ Andreas Clos, Chef der Berufsfeuerwehr, freut sich auf die Zusammenarbeit und überreicht die Ernennungsurkunde. Sein Stellvertreter, Kai Günther, spricht die Fachkompetenz von Wachnummer 15 an: „Wenn in Krefeld ein Zugunglück passieren würde, würden wir neben der Bahnfeuerwehr die Betriebsfeuerwehr von Siemens schnell anfordern, denn sie kennen die Waggons genau, wissen, wie die Türen zu öffnen sind.“
Lara-Joy Jeske (29) ist Referentin für die Werksentwicklung bei Siemens. Markus Tobis (33) arbeitet als Ingenieur in der Konstruktion. Beide sind aus Überzeugung ehrenamtliche Mitglieder der hauseigenen Feuerwehr. „Ich bin seit vier Jahren dabei, habe sonst einen Büro-Job. Es ist der perfekte Ausgleich. So sehe ich andere Einsatzszenarien“, sagt sie. Er findet: „Ich lerne so das Werk von einer ganz anderen Seite kennen.“
Siemens hat mit Evonik und dem DB-Werk in Oppum die dritte Berufsfeuerwehr in Krefeld, die es schon zu Kriegszeiten gegeben hat. Der Chemiepark besitzt eine Werksfeuerwehr die autark arbeitet.