Stadtwerke Krefeld Nach Winzen-Rücktritt: Der neue Aufsichtsratschef bei den Stadtwerken ist ein politisches Urgestein

Krefeld · Der erfahrene SPD-Politiker und Uerdinger Bezirksvorsteher Jürgen Hengst wurde als Nachfolger von Benedikt Winzen an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt. Sehr lange wird Hengst dort freilich nicht bleiben.

Der SWK-Aufsichtsrat hat Jürgen Hengst zum Vorsitzenden gewählt.

Foto: SPD Krefeld

Bei den Stadtwerken Krefeld (SWK) hat an der Spitze des Aufsichtsrates ein Generationswechsel stattgefunden: der 74-jährige SPD-Ratsherr Jürgen Hengst übernimmt die Leitung des Kontrollorgans von Benedikt Winzen (40), der im Februar als Vorsitzender der SPD-Fraktion im Zuge seiner Bewerbung zum Chef des städtischen Gebäudemanagements (ZGM) zurückgetreten war und seine Mandate im Stadtrat und bei Tochterunternehmen niedergelegt hatte. „Ein Generationswechsel in die andere Richtung“, wie Hengst angesichts seines Alters trocken anmerkt.

Nun läuft auch die lange Zeit von Jürgen Hengst in der Krefelder Politik ab, bei der Kommunalwahl im September kandidiert der pensionierte Lehrer nicht mehr für den Stadtrat und er bleibt auch nicht Bezirksvorsteher in Uerdingen. Leitet Jürgen Hengst also den SWK-Aufsichtsrat nur die paar Monate bis zur Kommunalwahl? Nein, etwas länger wird seine Amtszeit doch dauern, denn bei Aktiengesellschaften ist es üblich, dass der Aufsichtsrat bis zur Genehmigung des Jahresabschlusses des laufenden Jahres amtiert – und der wird voraussichtlich im Juni 2026 festgestellt.

Hengst selbst macht keinen Hehl daraus, dass diese Verantwortung nicht unbedingt in seiner Lebensplanung vorgesehen war, zumal ihn die ganze Entwicklung um – den von ihm lange geförderten – Benedikt Winzen getroffen hat. Gleichwohl freut er sich jetzt auf die Herausforderung: „Die SWK ist vor allem in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen. Das ist eng verbunden mit der Führung des Konzerns, der Kultur und nicht zuletzt mit den engagierten, versierten Mitarbeitenden. Darauf kann Krefeld stolz sein.“

Die Vorstände Carsten Liedtke und Kerstin Abraham geben das Lob gerne zurück: „Wir sind sehr froh, dass Jürgen Hengst sich bereit erklärt hat, die Lücke, die Benedikt Winzen zweifellos mit seinem Ausstieg aus der Kommunalpolitik auch bei der SWK hinterlässt, zu schließen. Wir freuen uns auf seine Erfahrung, seine SWK-Expertise, seine stets besonnene, aber auch positiv kritische Art.“

30 Jahre ist Hengst schon reguläres Aufsichtsratsmitglied bei den Stadtwerken, auf diesem Platz folgt ihm nun Lena Marie Wagner, SPD-Ratsfrau und Bezirksvertreterin in Fischeln. Das passt insofern, als Wagner sowohl wirtschafts- als auch verkehrspolitische Sprecherin der SPD ist und zudem von Hengst das Ressort Stadtplanung ab Oktober im Rat federführend übernehmen soll.