Spielplatzsanierung - das Geld wird knapp
Kosten für die Sicherung und Sanierung von Flächen mit Bodenbelastung sind nicht kalkulierbar.
Krefeld. Das gesamte Spielplatz-Sanierungskonzept der Stadt aus dem Jahr 2008 gerät ins Rutschen. Das liegt unter anderem an den Kosten für die laufenden Altlasten-Untersuchungen von derzeit 15 Plätzen. Allein die Untersuchung kostet pro Anlage mindestens 2000 Euro, rechnete die Verwaltung im jüngsten Jugendhilfeausschuss vor.
Nicht abzusehen sind die Kosten für eventuell notwendige Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen. Zu dem Programm gehören insgesamt 168 öffentliche Spielplätze. Vorerst werden die Kosten aus dem Etat des Programms finanziert. Die Verwaltung will zwar beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz einen Antrag auf Bezuschussung stellen, dennoch verbleibt auf jeden Fall ein Anteil von zwanzig Prozent als Eigenleistung der Stadt.
Nach der Schließung des Spielplatzes Braunschweiger Platz in Uerdingen wegen erhöhter Blei-, Arsen- und anderer Schadstoffwerte im April hat die Verwaltung eine veränderte Prioritätenliste für die Sanierung dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt. Wegen des Verdachts auf Altlasten werden jetzt neben dem Uerdinger Problemfall auch die Spielplätze Schreinerstraße, Engerstraße mit Bolzplatz und Kaiser-Wilhelm-Park vor einer Sanierung auf Altlasten untersucht.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt können deshalb folgende Spielplätze umgestaltet werden: Hölschen Dyk, Preußischer Hut, Höppnerstraße (westlicher Spielplatz), Memeler-, Ter-Meer- und Obergplatz. Diese Anlagen stehen jedoch nicht unter Altlastenverdacht.
Das betrifft auch den Spielplatz an der Grevenbroicher Straße. Dort wurde die Sanierung aber abgesetzt. Sie wird erst fortgesetzt, wenn das Ergebnis der Bodenanalysen vorliegt. Eventuell sind auf dieser Grundlage die bisherigen Planungen anzupassen.
Von zwölf öffentlichen Spielplätzen, die von einem Bielefelder Umweltinstitut im Mai auf Belastungen im Boden untersucht wurden, müssen in elf Anlagen weitere Proben genommen werden: Anne-Frank- und Canisiusplatz, Kaiser-Friedrich-Hain, Rislerdyk, Reichs-/Freiheitsstraße. Stadtgarten, Stratumer Feld, Trift/Weiden, Walter-Flex-Straße.
Die Neugestaltung des Spielplatzes Canisiusplatz wird nach der Fällung der restlichen 13 Kastanien in den kommenden Wochen im Winter/Frühjahr erfolgen. Die Planung des Essener Büros Terfrüchte, die aus den Ergebnissen zweier Workshops mit Anliegern hervorgingen, will Grünflächen-Chefin Doris Törkel in der Bezirksvertretung West am 30.Oktober, im Bauausschuss am 6.November und im Jugendhilfeausschuss am 14. November vorstellen.