Energiesteuer gesenkt Spritpreise in Krefeld nach Tankrabatt: Wie "günstig" es Benzin, Diesel und Co. nun gibt
Service | Krefeld · Die Spritpreise sind auch in Krefeld zunächst gesunken, dann aber wieder gestiegen. Der ADAC hält das für ungerechtfertigt. Ein Überblick über die Preisentwicklung im Stadtgebiet.
Update (02.06.): Tankrabatt in Krefeld - Preise für Benzin, Diesel und E10 wieder angestiegen
An Tag 2 des bundesweiten Tankrabatts kam weiterhin nur ein Teil der Spritsteuersenkung bei den Bürgern an. Am Donnerstag stiegen die Spritpreise sogar wieder, wie der ADAC mitteilte. Sowohl der Verkehrsclub als auch das Bundeskartellamt sehen an den Tankstellen noch Luft für Nachlässe. „Eigentlich müsste es weiter nach unten gehen, stattdessen steigen die Preise aktuell aber“, kritisierte ADAC-Experte Christian Laberer.
Dem Verkehrsclub zufolge kostete Superbenzin der Sorte E10 am Donnerstag um 14.20 Uhr im bundesweiten Durchschnitt 1,885 Euro pro Liter. Das sind 3,2 Cent mehr als 24 Stunden zuvor. Diesel kostete 1,934 Euro und damit 2,8 Cent mehr.
Dabei war der Steuervorteil - bei Superbenzin sind es 35,2 Cent pro Liter und bei Diesel 16,7 Cent - schon am Mittwoch nicht komplett beim Verbraucher angekommen. Stattdessen fielen die Preise im bundesweiten Tagesdurchschnitt von Dienstag auf Mittwoch nur um 27,3 Cent bei E10 und 11,6 Cent bei Diesel.
Auch in Krefeld stiegen die Preise im Vergleich zum Vortag an, anstatt weiter zu sinken, wie ein Vergleich mittels Angaben des ADAC am Donnerstag zeigte. Bei Super wurde sogar wieder die 2-Euro-Marke durchbrochen.
Zum Donnerstagabend (gegen 18 Uhr) zogen die Preise für Benzin und Diesel in Krefeld weiter an:
Super gab es im günstigsten Fall nach Angaben des ADAC für 1,94 Euro (“Zapfsäule Krefeld“ am Fütingsweg), vergleichsweise teuer wurde es bei der Star an der Uerdinger Straße 370 mit 2,009 Euro.
Bei Diesel waren die Ausreißer nach oben hin moderater. Vergleichsweise günstig war es gegen Abend bei Argos an der Alten Gladbacher Straße mit 1,91 Euro, der „Supermarkt-Tankstelle“ an der Mevissenstraße (1,92 Euro) oder Jet an der Oppumer Straße (1,93 Euro). Vergleichsweise teurer wurde es nach den Angaben wieder bei der Star an der Uerdinger Straße mit 1,97 Euro.
E10 konnte gegen Abend ab 1,88 Euro (“Zapfsäule Krefeld“, Fütingsweg) getankt werden. Teurer wurde es nach ADAC-Angaben bei Aral an der Hülser Straße (1,93 Euro) oder erneut Star an der Uerdinger Straße (1,94 Euro).
So waren die Spritpreise in Krefeld am Donnerstagnachmittag:
Super gab es gegen 15.20 Uhr zum Beispiel bei der Supermarkt-Tankstelle in der Parkstraße für 1,92 Euro, bei Mr. Wash am Dießemer Bruch für 1,95 Euro und bei der Argos-Tankstelle an der Alten Gladbacher Straße für 1,98 Euro.
Auch bei Diesel gab es Preisunterschiede. Am frühen Nachmittag konnten Autofahrer je nach Tankstelle im Stadtgebiet Krefelds nach ADAC-Angaben zwischen 1,90 und 1,98 Euro bezahlen.
Auch bei E10 stiegen die Preise in Krefeld im Vergleich zum Vortag wieder: Zwischen 1,88 und 1,95 Euro konnten Autofahrer bezahlen. Vergleichsweise günstig wurde der Kraftstoff etwa bei der Star am Hochbendweg oder der Jet am Oranierring angeboten.
Der ADAC hält den aktuellen Anstieg für nicht gerechtfertigt - zumal der Ölpreis zuletzt gesunken sei und an den Tankstellen inzwischen immer mehr steuerreduzierter Kraftstoff ankomme. Auch insgesamt seien die Preise deutlich zu hoch, hieß es.
01.06., 18.47 Uhr: Tankrabatt in Krefeld - Spritpreise stiegen zum Start am Abend wieder leicht an
Mit einem milliardenschweren Maßnahmenpaket will die Regierung angesichts hoher Energiepreise unter anderem Pendler unterstützen. Die geringere Energiesteuer ist nun seit der Nacht auf Mittwoch, dem 1. Juni für drei Monate wirksam - damit soll Tanken billiger werden. Wie wirkte sich das nun auf die Preise in Krefeld aus? Ein Überblick.
Die Energiesteuersenkung hat am Mittwochvormittag bereits zu großen Teilen bei den Spritpreisen durchgeschlagen. E10 war zum Stichzeitpunkt 9.50 Uhr um rund 30 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor, Diesel um rund 14 Cent, wie der ADAC auf Anfrage mitteilte. „Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück“, sagte ADAC-Experte Christian Laberer. Inklusive Mehrwertsteuer beträgt die Entlastung bei E10 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7 Cent.
Spritpreise in Krefeld: Hier war es am Mittwoch besonders günstig
Spritpreise am Mittwochabend in Krefeld (gegen 18.30 Uhr): Am Abend gab es Super an der Markant Neue Ritterstraße für 1,91 Euro. An vielen Tankstellen wurde der Preis nach ADAC-Angaben mit 1,92 Euro je Liter angegeben - etwa bei der Star an der Moerser Straße oder der Shell am Dießemer Bruch.
Der Preis für Diesel blieb nach den Angaben an vielen Tankstellen in Krefeld bei 1,89 Euro - etwa bei der Jet an der Oppumer Straße, bei Mr. Wash am Dießemer Bruch oder der Star an der Moerser Straße.
Bei E10 pendelte sich als günstigster Preis gegen Abend 1,85 Euro ein - etwa bei Star-Tankstellen oder der Markant an der Neue Ritterstraße.
Zum Mittwochnachmittag (gegen 16.30 Uhr) gab es Super an einigen Tankstellen in Krefeld laut ADAC-Angaben für 1,92 Euro, etwa bei Mr. Wash am Dießemer Bruch, Aral an der Kölner Straße oder Total an der Nirostastraße. Am Dienstagnachmittag hatte es Super teilweise noch für rund 2,20 Euro gegeben.
Diesel gab es am Mittwochnachmittag für 1,89 Euro - etwa bei der Star an der Moerser Straße oder bei der „Supermarkt-Tankstelle“ an der Hafelsstraße.
E10 lag bei 1,84 Euro bei der Total an der Nirostastraße, 1,85 Euro bei der Markant an der Neue Ritterstraße oder 1,86 Euro an der Aral an der Untergath.
In Krefeld lag die Spanne des Spritpreises am Mittwoch gegen 9 Uhr zwischen 1,86 Euro und 2,16 Euro. Vergleichsweise günstig war die Supermarkt-Tankstelle an der Parkstraße mit Super für 1,86 Euro/Liter, E10 für 1,79 Euro/Liter und Diesel für 1,84 Euro/Liter. Besonders günstige Benzinpreise schreibt außerdem die Krefeld nahe gelegene Total-Tankstelle an der Uerdinger Straße 130 in Duisburg aus. In Moers bot Tankpoint in der Kaldenhauser Straße 59 Benzin für 1,87 Euro/Liter, E10 für 1,83 Euro/Liter und Diesel für 1,85 Euro/Liter an.
Im bundesweiten Durchschnitt kostete E10 am Mittwoch um 9.50 Uhr laut ADAC 1,881 Euro pro Liter, Diesel 1,941 Euro. Um diese Zeit ist der Spritpreis an normalen Tagen in der Regel etwas höher als der spätere Tagesdurchschnitt. Insgesamt gebe es viel Bewegung, sagte ADAC-Experte Christian Laberer.
Von den Tagesdurchschnittswerten des Dienstag aus gerechnet würde eine vollständige Weitergabe der Steuersenkung für E10 laut Laberer Preise von rund 1,80 Euro pro Liter ergeben, bei Diesel etwa 1,87 bis 1,88 Euro. Das werde am Mittwoch aber wohl noch nicht als Tagesdurchschnittswert erreicht werden, sagte er. Doch selbst wenn, wäre es seiner Einschätzung nach weiter deutlich zu hoch. „In den Preisen ist immer noch sehr viel Luft nach unten“, betonte Laberer. Grob geschätzt seien sie rund 20 Cent pro Liter zu hoch, sagte der ADAC-Experte.
Die Senkung der Energiesteuer führte nach einer Stichprobe des ADAC im Raum Köln am Morgen zunächst zu extremen Preisunterschieden an den Tankstellen von teilweise 20 bis 40 Cent je Liter. Dies habe sich zum Mittag auf 10 bis 15 Cent je Liter verringert, sagte der Sprecher des ADAC Nordrhein, Thomas Müther. Dabei könnten Lieferungen mit verbilligten Sprit und der Wettbewerb eine Rolle gespielt haben. Viele Tankstellen, die am Morgen um die 2 Euro je Liter ausgewiesen hätten, senkten demnach die Preise im Tagesverlauf deutlich. Am Morgen sei ohnehin die teuerste Tageszeit zum Tanken. Die günstigsten Tageszeiten seien am Abend zwischen 18 und 19 sowie 20 und 22 Uhr.
Durch den sogenannten Tankrabatt soll Benzin laut Bundesfinanzministerium um 35,2 Cent billiger werden, Diesel um 16,7 Cent. Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, äußerte im ZDF-„heute journal“ die Befürchtung, dass die Mineralölkonzerne stark vom Tankrabatt profitieren könnten, sollten sie die Steuersenkung nicht an die Kunden weitergeben.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vergangene Woche darauf hingewiesen, dass der Tankrabatt vorübergehend auch zu höheren Spritpreisen führen könne, „wenn alle am 1. Juni zur Tankstelle fahren“. Dann sei die Nachfrage noch viel größer „und das Benzin wird auf einmal ein noch kostbareres Gut und dann haben wir den Preis gesenkt, aber in Wahrheit geht er nach oben.“