Laternen, Lieder und Co. St. Martin in Krefeld 2023: Alle Termine der Martinszüge im Überblick

Service | Krefeld · St. Martin in Krefeld: 2023 gibt es zahlreiche Martinszüge. Die Termine, Aufstellungsorte und Co. im Überblick.

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Bald schon reitet St. Martin wieder durch die Straßen Krefelds. Zahlreiche Martinszüge wurden für das Jahr 2023 angemeldet. Bis zum 16.10.23 waren es 55 Umzüge zu St. Martin in Krefeld.

Die bislang gemeldeten Laternenumzüge verteilen sich auf den Zeitraum von Donnerstag, 2., bis Samstag, 18. November, und beginnen meist nach 17 Uhr. Hier finden Sie die angemeldeten Martinszüge in Krefeld, die laut Angaben der Stadt Krefeld einer Veröffentlichung zugestimmt haben.

St. Martin 2023 in Krefeld: Die angemeldeten Martinszüge im Überblick (Angaben der Stadt Krefeld, Stand 26.10.2023, Veranstalter, Datum, Uhrzeit, Treffpunkt)

  • 1. Kath. Kindertageseinrichtung St. Clemens, 02.11.2023, 17:30 Uhr, Außengelände der Kita,
  • 2. Städt.Kita Verberger Straße, Verein der Freunde und Förderer, 03.11.2023, 17.15 Uhr, Stichstraße Verberger Str. vor der Kita
  • 3. Martinskomitee Bockum-West e.V., Grotenburgschule, 03.11.2023, 18 Uhr, Schulhof der Grotenburgschule
  • 4. St. Martinskomitee Gellep-Stratum, 03.11.2023, 17:30 Uhr, Legionstraße 40
  • 5. KiTa Zaubersterne gGmbH, 03.11.2023, 17:30 Uhr, Außengelände der Kita
  • 6. Kath. Famienlienzentrum Kita St. Josef, 03.11.2023, 17:15 Uhr, Außengelände der Kita
  • 7. Bürgerverein Krefeld- Inrath e.V., 04.11.2023, 17 Uhr, Inrather Str. Höhe Plankerdyk
  • 8. St. Martinsverein Orbroich, 04.11.2023, 17:30 Uhr, Alte Landstraße 2
  • 9. St. Martinskomitee Krefeld Königshof 1925, 04.11.2023, 17.15 Uhr, Schulhof der Grundschule
  • 10. Siedlergemeinschaft Untergath, 04.11.2023, 17:30 Uhr, Donaustraße 22
  • 11. Bürgerverein Dießem e.V., 06.11.2023, 17:30 Uhr, Platz der Wiedervereinigung
  • 12. Familienzentrum Christuskirche, 06.11.2023, 17:45 Uhr, Schönwasserstr. Ecke Germaniastr.
  • 13. BV Nordbezirk, 06.11.2023, 17.30 Uhr, Zug 1 Jahnschule Girmesdyk, Zug 2 Grundschule Westparkstraße 2
  • 14. Kath. Kindertageseinrichtung St. Lioba, 07.11.2023, 17:15 Uhr, Kirchplatz
  • 15. Waldorfkindergarten, 07.11.2023, 17:15 Uhr, Pavillion Am Stadtwaldhaus
  • 16. BV Krefeld-Gartenstadt 1958 e.V., 07.11.2023, 17.30 Uhr, Breslauer Straße 280
  • 17. Familienzentrum St.Elisabeth-Inrath 07.11.2023, 17 Uhr, Spielhof der Einrichtung
  • 18. Familienzentrum Kita Liebfrauen, 07.11.2023, 17:20 Uhr, Liebfrauenkirche,Von-Itter-Platz/Ecke Nordstraße
  • 19. Bürgerverein Krefeld-Ost e.V., 07.11.2023, 18 Uhr 1. Schule Gebrüder Grimm, 2. Kitas Viktoriaplatz
  • 20. Familienzentrum St. Martin, 07.11.2023, 18:15 Uhr, Kirche St. Martin
  • 21. Kinderg. Kinder&Eltern e.V. Die Wühlmäuse, 07.11.2023, 16:45 Uhr, Kita Wimmersweg
  • 22. Familienzentrum Mumm-Kids, 07.11.2023,17:30 Uhr, Außengelände FZ Mumm-Kids
  • 23. Bischöfliche Maria-Montessori-Grundschule, 08.11.2023, 17:30 Uhr, Minkweg 28
  • 24. St. Martinsverein Uerdingen Altstadt, 08.11.2023, 18:15 Uhr, Parkplatz am Marktplatz
  • 25. Förderverein Franz-Stollwerck-Schule, 08.11.2023, 18 Uhr, Schulhof
  • 26. Montessouri Kinderhaus St. Hubertus, 08.11.2023, 17.25 Uhr, Gartengelände Hohen Dyk 128
  • 27. Förderverein Familie und Kind e.V. Krokobär, 08.11.2023, 17:15 Uhr, Außengelände Kita
  • 28. Gymnasium Marienschule, 09.11.2023, 17:15 Uhr, Marienschule/ Hubertusstr. 120
  • 29. Grundschule Vulkanstraße, 09.11.2023, 17 Uhr, Schulhof Grundschule
  • 30. Martinskomitee Krefeld-Elfrath Sozialhilfe e.V., 09.11.2023, 17:45 Uhr, Schulhof der Grundschule
  • 31. Horizonte Kita St. Franziskus, 09.11.2023, 17 Uhr, Kindergarten
  • 32. Freie Waldorf Schule Krefeld, 09.11.2023, 17.30 Uhr, Kaiserstraße 61
  • 33. Kath. Kita St. Heinrich, 09.11.2023, 17:30 Uhr, Stadtpark Uerdingen
  • 34. St. Martinskomitee Krefeld-Verberg1922, 09.11.2023, 17:30 Uhr, Kalverpesch Wendehammer
  • 35. St. Martinsverein Hüls 1897 e.V., 10.11.2023, 15:30 Uhr, Konventstraße & Christian Roosen Platz
  • 36. SGM Donksiedlung Herbertzgut e.V., 10.11.2023, 17:30 Uhr, Haseldonk
  • 37. Bürgerverein Krefeld-West 1899 e.V., 10.11.2023, 17:30 Uhr, Jägerstraße 84/Hospitz
  • 38. MV Alt Bockum, 10.11.2023 , 17:15 Uhr, Schulhof Sollbrüggenschule
  • 39. St. Martinsverein Uerdingen Nord 1924, 10.11.2023, 18 Uhr, Schulhof Heinrichsschule
  • 40. St. Martins-Ausschuss Krefeld Fischeln, 10.11.2023, 17:30 Uhr, Schulhof Kölner Str u. Wimmersweg
  • 41. Bürgerverein Lindental-Gatherhof, 11.11.2023, 17:15 Uhr, Schulhof der Grundschulen St. Michael&Lindenschule
  • 42. BV Schicksbaum, 11.11.2023, 17:30 Uhr, Grundschule Krähenfeld
  • 43. Martinsverein Linie 1952, 11.11.2023, 18 Uhr, Anfang des Karl-Hengsten-Weges
  • 44. Martinskomitee Tackheide, 12.11.2023, 17 Uhr, Floetheide
  • 45. St. Martinskomitee Krefeld-Traar, 12.11.2023, 17:15 Uhr, Kirchplatz Traar, An der Elfrather Mühle 270
  • 46. Bürgerverein Krefeld-Oppum 1960e.V., 13.11.2023,17:30 Uhr, Schlosserstraße
  • 47. Katholische Kindergarten St. PiusX, 13.11.2023, 17:45 Uhr, Hof Kita St. Pius X
  • 48. Bürgerverein Bahnbezirk Krefeld 1898 e.V., 13.11.2023, 17:30 Uhr, vor der Josefkirche
  • 49. BV Kliedbruch, 14.11.2023, 17:30 Uhr, Zentraler Platz Josef-Brocker Dyk
  • 50. LVR-Gerd-Jansen-Schule, 14.11.2023, 17:15 Uhr, Schulhof Luiterweg
  • 51. Bürgerverein Krefeld Linn e.V. St. Martinsausschuss, 14.11.2023, 17:45 Uhr, Schulhof Scheiffgensweg
  • 52. GGS Bismarckschule, 15.11.2023, 18 Uhr, Schulhof Bismarckschule
  • 53. Bürgergesellschaft Schinkenplatz e.V., 15.11.2023, 16 Uhr, Schinkenplatz
  • 54. Bürgerverein Lehmheide e.V. früher BV Süd West, 18.11.2023, 16:45 Uhr, Rhodiusstraße/Vom Bruck-Platz
  • 55. Martins-Komitee Hülser Berg, 18.11.2023, 17:15 Uhr, Bergschänke am Hülser Berg, Rennstieg1
  • 56. Siedlergemeinschaft Bockumer Feld, 18.11.2023, 17:15 Uhr, Lübecker Weg
  • 57. Bürgerverein Forstwald e.V.,18.11.2023, 17 Uhr, Siegersweg zwischen Schule und Sportplatz

Gibt es bei jeder Kita in Krefeld einen Martinszug?

Teilweise sind neue Konzepte entstanden, etwa in den 46 städtischen Kitas – „von eigenen kleinen Umzügen innerhalb einer Kita inkl. des Nachspielens der Manteilteilung bis hin zur Teilnahme an den Umzügen von Grundschulen, Martins- oder Bürgervereinen“, erklärte ein Sprecher der Stadt Krefeld unserer Redaktion. Etwas mehr als die Hälfte der städtischen Kindertageseinrichtungen richten ihre Projekte und Umzüge demnach auf die eigene Einrichtung aus. Damit könne auch mehr der besonderen Situation von Kindern mit Inklusionsbedarf und der von kleineren Kindern unter drei Jahren Rechnung getragen werden. Knapp die Hälfte der städtischen Kitas ziehe traditionell wieder mit den Martinszügen von Schulen, Bürger-und Martinsvereinen in den verschiedenen Stadtteilen mit.

Wie können Martinszüge in Krefeld angemeldet werden?

Die Anmeldung kann mittels Online-Formular der Stadt Krefeld vorgenommen werden. Für die Genehmigung zuständig ist die Straßenverkehrsbehörde im städtischen Fachbereich Ordnung. Die Ordnungsbehörde meldet die genehmigten Umzüge an die Polizei, die sich wiederum um die verkehrstechnische Absicherung kümmert, teilte die Stadt Krefeld mit.

St. Martin in Krefeld: Die Geschichte der Martinszüge am Niederrhein

Die Verehrung des heiligen Martin und die Bräuche um ihn herum sind teilweise Jahrhunderte alt. Einige Traditionen sind inzwischen verlorengegangen wie das wilde, lärmende Treiben der Kinder im 19. Jahrhundert. Mancherorts waren die Erwachsenen froh, als der Abend vorüber war. Der Überlieferung nach kam Martin von Tours im Jahr 316 in einer römischen Provinz im heutigen Ungarn zur Welt. Als römischer Soldat versetzte man ihn später nach Gallien (Frankreich). Dort soll er der Legende nach um das Jahr 334 vor dem Stadttor von Amiens an einem kalten Wintertag einen Bettler angetroffen haben. Spontan teilte Martin seinen Mantel und überreichte dem Mann den anderen Teil. In der Nacht nach der Begegnung mit dem Bettler erschien Martin im Traum Jesus Christus. Dies war für ihn der Anlass, sich taufen zu lassen. Er trat aus dem Militärdienst aus, wurde Priester und Bischof von Tours. Wegen seines vorbildlichen Lebens verehrten ihn zahlreiche Menschen seit seinem Tod um das Jahr 400.

Der 11. November ist der Martinstag, jener Tag, an dem er als Bischof von Tours begraben worden ist. Die Martinszüge sind bis heute ein Ausdruck dieser Verehrung. Der Ursprung der Laternenumzüge ist allerdings nicht eindeutig geklärt. Einen heidnischen Hintergrund scheinen sie jedoch nicht zu haben, sondern sollen aus der christlichen Liturgie herrühren. Zum Martinstag wurde beispielsweise im 10. oder 11. Jahrhundert in Italien ein Lukas-Evangelientext verlesen. In diesem steht, man solle brennende Laternen in die Hände nehmen, wobei das Licht symbolisch für das Licht des Glaubens steht. Ob die Menschen auch schon im Mittelalter Umzüge unternommen haben, ist nicht klar. Diese lassen sich sicher erst für das 19. Jahrhundert nachweisen.

Im Zusammenhang mit Bibelschriften und der Lichtsymbolik wurden und werden auch die Feuer an diesem Tag entfacht. „Martini“ markierte am 11. November aber auch einen wichtigen Tag im Kalender: Es war das Ende des Weidejahres für die Bauern, an dem sie ein reichliches Mahl zu sich nahmen, oft mit einer Gans. Vielerorts wurde die Pacht an diesem Tag gezahlt, und das Gesinde durfte den Arbeitgeber wechseln. Diesen arbeitsfreien Tag nutzten sie, um zu feiern und dabei reichlich zu trinken. Denn der Martinstag war zugleich der Tag vor dem Beginn der Fastenzeit vor Weihnachten. Neben Fleisch durften dann auch keine Eier mehr gegessen werden, deswegen gehörten zu den Speisen am Martinstag auch Gebäck und Pfannekuchen. Auch am Niederrhein speisten die Menschen am Martinstag ausgiebig. Dann wurde dort geschlachtet, wie es in einigen Martinsliedern besungen worden ist. In KrefeldLinn ist der Brauch überliefert, dass die Frauen Äpfel, Rüben und Nüsse in die Wohnstube brachten.

Das Licht wurde gelöscht, und Jung sowie Alt stürzten sich auf die Früchte. Wer eine Rübe erwischte, wurde von den anderen ausgelacht. Ein vergleichbares Ritual ist ebenfalls aus Krefeld bekannt. Dort wurde ein Martinssack gefüllt mit Äpfeln, Nüssen, Kartoffeln und Zuckerware an die Decke gehängt. An dem Sack befestigten die Erwachsenen ein Stück Papier, das sie anzündeten während die Kinder sangen. Als alles bei Dunkelheit zu Boden fiel, suchten die Kinder nach den Sachen – wer eine Kartoffel oder Rübe erwischte, dem war die Schadenfreude sicher. Traditionell gab es am Niederrhein in den Familien auch noch Buchweizenkuchen zu dem Festtag.

Und das Stehlen dieser Kuchen erfreute sich in Krefeld großer Beliebtheit. Nach dem Martinsfeuer gingen Kinder und Jugendliche zu befreundeten Familien, um dort den Kuchen zu stibitzen – sie sollten sich jedoch dabei nicht erwischen lassen. Die Hausfrauen ließen das Küchenfenster einen Spalt auf, um

den „Dieben“ ihre Arbeit zu erleichtern. Gerne backten sie auch einen Lappen in den Kuchen, um die Kinder zu ärgern. Manchmal wurden die Kuchen mit Ungenießbarem versehen, unter anderem mit Asche. Die so Reingelegten wurden von anderen ausgelacht. Immer seltener wurde in den vergangenen Jahren das Ziehen der Kinder mit ihren Laternen von Tür zur Tür. Bei den Nachbarn singen sie und erhalten Obst oder Süßigkeiten dafür. Dieses Bitten um Gaben zu St. Martin ist im Rheinland ein alter Brauch, der sich bereits im 16. Jahrhundert in Köln nachweisen lässt. Im 19. Jahrhundert zogen die Kinder mit Laternen unter anderem aus Rüben, die auf einen Stock gestelzt wurden, von Nachbar zu Nachbar.

Dort sangen sie ihre Lieder. Aber einige Erwachsene verbarrikadierten sich an diesem Abend regelrecht. Öffnete einmal jemand seine Türe nicht, verspotteten sie ihn in ihren Liedern als „Geizkragen“. Mancherorts artete dies in lärmendes und wildes Treiben mit Schellen und Trompeten aus, in Zeitungen wurde gar von einer Plage gesprochen. Zumal die Kinder nicht gerade zimperlich ihre Spottlieder vortrugen. Bei Gerangel entpuppten sich außerdem die Rübenlaternen zu einer Brandgefahr in den Städten.

Dieses wilde Umherziehen fand sein Ende: So kam es schließlich 1869 in Dülken zum ersten geordneten Martinszug am Niederrhein. Es entstanden in der Folgezeit regelrechte Martinsvereine wie im Kreis Kempen-Krefeld um das Jahr 1900. Dort ritt der Heilige Mann auf einem Ross vorweg. Am Martinsfeuer wurde die Legendenszene nachgespielt. In der Regel zogen die Kinder mit Musikkapellen von einer Schule ab, was dann auch wieder ihr Ziel war, und wo dann die Martinstüten ausgeteilt wurden. Diese sorgten dafür, dass das rohe Treiben weitgehend unterbunden wurde – so wie es heute noch ist.

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(pasch/wz)