Stromeinsparung LED-Licht für Haus Lange und Esters
Noch bis zum 23. August läuft im Museum Haus Lange die Ausstellung „Das Gedächtnis der Bilder“. Gezeigt werden Werke aus der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld. Welche Ausstellung darauf folgt, wird erst im kommenden Herbst bei der Vorstellung des Programms für 2021 verraten.
Dabei müssen Direktorin Katia Baudin und ihr Team die erneute monatelange Schließung zunächst von Haus Lange und im Anschluss von Haus Esters im Blick haben. In den beiden von Ludwig Mies van der Rohe erbauten Villen an der Wilhelmshofallee wird in den Ausstellungsräumen die Beleuchtung erneuert. Ab dem 14. September, sechs Monate lang, ist Haus Lange geschlossen. In der Zeit werden im Erd- und Obergeschoss neue LED-Leuchten eingebaut. Ab dem 29. März folgt die Umrüstung im Haus Esters.
Ende Juli sollen auch dort die Arbeiten abgeschlossen sein. „Der Einbau der neuen Beleuchtung wurde so organisiert, dass jeweils eines der beiden Häuser für die Besucher offen ist“, sagt Vize-Direktorin Sylvia Martin. Auf die Frage, ob den Kunstmuseen die Fläche fehlt, winkt sie ab: „Im Kaiser-Wilhelm-Museum sind auf zwei Etagen und rund 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche die neue Sammlungspräsentation und Sammlungssatelliten zu sehen.“
Die beiden Bauhaus-Villen sind in den vergangenen Jahren für 700 000 Euro aufwändig saniert worden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hatte dafür Fördermittel aus dem Programm „Nationale Projekte des Stadtbaus“ zur Verfügung gestellt. Beide Heizkessel und die Außenbeleuchtung wurden erneuert, Gartenmauern und die beiden ebenerdigen Terrassen instand gesetzt, das Gartenhaus grundsaniert. In den Villen sind die Geschossterrassen, Dachflächen, deren Entwässerung, Fenster und Rolläden sowie Wand- und Bodenflächen bearbeitet worden. Allein das in den beiden Haupträumen der Villen verlegte und wieder wundervoll aufgearbeitete Nussbaumtafelparkett nahm einen hohen Posten in der Rechnung ein.
Der Austausch der etwa 120 Leuchtenauslässe in den Ausstellungsräumen, die je nach Ausstellung mit einer unterschiedlichen Anzahl von Halogen-Strahlern bestückt werden, war in diesem Sanierungspaket nicht enthalten. „Es handelt sich um aufwändige Maßnahmen mit Bearbeitung sensibler Bausubstanz, so dass hier nicht mehr von laufender Instandhaltung gesprochen werden kann“, sagt Rachid Jaghou, Leiter des Gebäudemanagements, unserer Redaktion.
In den Haushalten 2020 und 2021 sind für die Erneuerung der Ausstellungsbeleuchtung in den Häusern Mittel von rund 400 000 Euro vorgesehen. Seit 2018 sind laut EU-Richtlinie nun auch Halogenlampen verboten. Sie strahlen eine enorme Hitze ab und verbrauchen gleichzeitig viel Strom. 9200 Euro kostete das bislang pro Jahr. Die neuen LED-Leuchten sind hingegen sparsam und werden laut Sylvia Martin ein warm-weißes Licht haben mit einem Farbwiedergabeindex über 90. „Das wird die Wahrnehmung von Kunstwerken nicht beeinträchtigen“, sagt Sylvia Martin. Denn Licht spielt bei Präsentationen eine wichtige Rolle.