Stadt lässt Altenheim seit 2012 leer stehen
Das Gebäude an der Westparkstraße soll vermarktet werden. Auch Wohnraum für Flüchtlinge war im Gespräch.
Krefeld. Die Zukunft des ehemaligen Seniorenheims an der Westparkstraße/Neuer Weg ist weiterhin unklar. Es steht seit gut zwei Jahren leer (die WZ berichtete), macht aber trotzdem von außen einen völlig intakten Eindruck. Selbst die Gardinen hängen noch vor den Fenstern. Der äußere Eindruck an der Westparkstraße lässt den Schluss zu, dass dort in wenigen Tagen und mit wenigen Mitteln Wohnraum für Flüchtlinge möglich gewesen wäre.
Laut WZ-Informationen haben das Politik und Verwaltung auch erwogen. Allerdings hätten Anwohner Ablehnung für diese Pläne signalisiert. Daraufhin habe die Verwaltung von sich aus das Projekt als „nicht durchsetzbar“ ad acta gelegt. Stattdessen wurden in die Don-Bosco-Grundschule an der Feldstraße rund 300 000 Euro investiert, um dort eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu schaffen. Die Summe ist fast doppelt so hoch wie die ursprünglich veranschlagten 160 000 Euro.
Nachdem das Presseamt im Herbst vergangenen Jahres auf WZ-Anfrage mitteilte, das Gebäude an der Westparkstraße solle an die Stadttochter Seniorenheime verkauft und danach „zeitnah“ abgerissen werden, heißt es jetzt: „Die Städtische Seniorenheime gGmbH hat davon Abstand genommen, das Seniorenheim Westparkstraße zu erwerben. Derzeit werden andere Vermarktungsmöglichkeiten seitens der Stadt geprüft“, heißt es jetzt nebulös. Ein Grund für den gescheiterten Verkauf wird auch nicht genannt.
Für das Gelände gab es bereits fertige Pläne für einen Neubau mit barrierefreien Senioren-Wohnungen und Räumlichkeiten für niedrigschwellige ambulante Tagesangebote. Außerdem wurde überlegt, eine kleine stationäre Pflegeeinrichtung zu errichten.
Das Seniorenheim an der Westparkstraße/Neuer Weg wurde 1972 eröffnet. Vor 25 Jahren wurde es renoviert. Die knapp hundert früheren Bewohner des Heims sind bereits im Juni 2012 in das neu errichtete Cornelius-de-Greiff-Stift umgezogen.