24 Stunden Klavier als geplante Quälerei

Zum Galeriensonntag erklingt in der Villa Goecke Erik Saties „Vexations“.

Foto: privat

Krefeld. Drei Zeilen mit Noten für ein Piano, genau 840 mal wiederholt, und zwar sehr, sehr langsam: Das ist das Stück „Vexations“ von Erik Satie. Der Titel lässt sich mit Quälereien oder Plage übersetzen — das dürfte sowohl für den Klavierspieler als auch für die Zuhörer zutreffend sein.

Dennoch wagt Ralph Kleinsimlinghaus zum Galeriensonntag das Experiment, „Vexations“ spielen zu lassen — und zwar von acht Pianisten über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden. Am Samstag um 18 Uhr geht der musikalische Marathon los, am Sonntag etwa zur gleichen Zeit soll er zu Ende gehen.

In diesen 24 Stunden dürfen Zuhörer jederzeit in die Villa Goecke an der Tiergartenstraße kommen. „Wir schenken viel Kaffee aus“, verspricht Galerist Kleinsimlinghaus. Die Pianisten Nayoung Choi, Udo Falkner, Johannes und Tobias Koch, Michael van Krücker, Thore Meier, Hendrik Rungelrath und Gottlieb Wallisch bringt er im nahen Mercure-Hotel unter, sie dürfen zwischendurch auch mal schlafen gehen, wenn ein anderer die Tasten übernimmt. Und was die Zuhörer betrifft: 1963, bei der Uraufführung in New York soll nur einer die ganze Zeit durchgehalten haben. cel