Ausstellung: Weihnachtsbräuche aus ganz Europa
Ausstellung in der Kinderuni: Die Schweizer verjagen Dämonen und in Dänemark bekommt der Kobold Hausschuhe.
Königshof. Die neunjährige Cara öffnet neugierig die Schachtel unter dem Weihnachtsbaum. Heraus zieht sie ein weißes Hemd und Engelsflügel. „Wer kennt denn die Fahne?“, fragt Felix Dietsch, Mitorganisator der Ausstellung „Weihnachten in Europa“, die derzeit an der Kinderuni Zweistein in Königshof gezeigt wird. „Finnland, nein Schweden“, ruft die neunjährige Zoe. Recht hat sie. Neun Pakete liegen unter dem Weihnachtsbaum, in jedem Hinweise auf einen anderen Weihnachtsbrauch in Europa. „Wir haben die Länder so ausgewählt, dass es auch wirklich andere Sitten gibt als bei uns“, erklärt Dietsch.
Alle Kinder dürfen ein Geschenk öffnen und erfahren damit, dass in Dänemark für den Hauskobold Hausschuhe herausgestellt werden, damit er sich auch wohlfühlt und dass in Gegenden der Schweiz am 5. Dezember Dämonen mit viel Lärm beim sogenannten „Klaus jagen“ verscheucht werden, damit der Nikolaus in Ruhe kommen kann. „Wir haben natürlich mit vielen Leuten gesprochen und die Literatur zur Hilfe genommen, um zu schauen, wie das mit Weihnachten in allen Ländern ist. Aber das ist nur symbolisch gemeint. Wir haben die Hexe Befana als lieb beschrieben, da hat ein italienisches Kind gleich gesagt: ,Bei uns zu Hause war die aber nicht lieb’“, sagt Dietsch.
Die Ausstellung läuft noch bis Ende Januar, weil dann noch Weihnachtsbräuche stattfinden. Der ganze Ausstellungsraum sieht aus wie ein Weihnachtswohnzimmer. Es gibt einen Kamin, eine Couch und eine Sitzecke. Nachdem die Kinder gelernt haben, wie in Europa Weihnachten gefeiert wird, geht es rüber in den Bastelraum. „Hier können die Kinder die Boote des holländischen Nikolaus’ basteln, Postkarten bekleben oder aus Dosen mit trockenen Nudeln ein Lärminstrument basteln, um die bösen Geister zu vertreiben“, erklärt Dorothee Mues, Dozentin der Kinderuni Zweistein.
Schulklassen und Kindergartengruppen können sich für die die Ausstellung anmelden. „Deshalb gibt es zwei Gruppen, damit es nicht zu voll wird. Dann können die einen basteln und die anderen lernen die Länder kennen, danach wechseln die Kinder.“