Krefeld Immer mehr Fahrschulen üben im Wohngebiet - Anwohner sind genervt
Bremsen, Einparken, Dieselgestank: Ein Wohngebiet in Bockum wird immer mehr zum Übungsplatz für Fahrschulen. Die Anwohner werden ungehalten.
Bockum. „Es ist nicht mehr auszuhalten, so kann das nicht weitergehen“, sagte bei der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Ost Dietmar Töwe. Der 65-Jährige wohnt an der Hoeninghausstraße, zwischen Berliner Allee und Glockenspitz. Sein Garten liegt direkt an der Straße. Und tagsüber wird dort, von sieben bis 21 Uhr, von zig Fahrschulen fleißig geübt.
Die Fahrschüler kommen von überall her, zumal dort auch eine Tüv-Prüfstrecke ist. Dietmar Töwe hatte den Auftrag einiger Anwohner, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. „Wir haben grundsätzlich nichts dagegen, wenn hier Fahrschulen aus Krefeld üben. Aber seit über einem Jahr werden es immer mehr. Sie kommen unter anderem aus Neuss, Mönchengladbach, Moers, Duisburg und aus dem Kreis Viersen.“
Geübt wird in der Tempo-30-Zone größtenteils das Einparken und die Vollbremsung. Töwe: „Meist fahren dort Autos von vier Fahrschulen gleichzeitig durch die Gegend, an bestimmten Tagen sind es zwischen 50 und 60 Autos, selbst an den Samstagen.“
Da einige Gärten vorne an der Straße liegen, bekommen Anwohner die Parkversuche ständig mit. „Neben dem Gestank der zumeist Diesel-Autos werden permanent Autotüren auf- und zugeschlagen, die Fahrlehrer machen auf der Straße eine kurze Pause, nachdem sie mit ihren Schülern von der Autobahnfahrt kommen, oder geben ihnen draußen Tipps, wie sie sich richtig verhalten“, erzählt Töwe genervt. Dort wohnen auch Familien mit kleinen Kindern. „Viele schrecken hoch, wenn die Vollbremsung trainiert wird“, ergänzt der 65-Jährige. Anwohner hatten sich bereits an Straßenverkehrsamt und Tüv Krefeld gewandt.
Zuständig dafür sei aber der Tüv Mönchengladbach, wurde ihnen gesagt. Töwe: „Der Tüv Mönchengladbach hat mir bestätigt, dass es bei uns diese Prüfstrecke gibt.“ Einige Fahrlehrer, denen man den Missstand aufzeigte, seien verständnisvoll gewesen, andere aber nicht. Jetzt hofft Dietmar Töwe erst einmal, dass ihnen die Bezirksvertretung Ost helfen kann.
Das Gremium nahm die Klagen erst einmal zur Kenntnis und will sich jetzt erst einmal informieren.