Brauhaus Uerdingen: Die Bahn zeigt Einsicht
Konzern geht „optimistisch“ in Verhandlungen.
Krefeld-Uerdingen. Thomas Visser hatte es deutlich gesagt: „Wenn alle stur bleiben, gewinnt keiner.“ Bei der Bahn scheint die Mahnung des Krefelder Baudezernenten angekommen zu sein.
Im Streit um das geplante Uerdinger Brauhaus (die WZ berichtete) signalisiert Sprecher Gerd Felser Kompromissbereitschaft: „Wir wollen in keine Konkurrenz zu den Brauhausplänen treten und sind etwas verwundert über entsprechende Besorgnisse“, teilte er auf Anfrage mit.
Die WZ hatte vor einer Woche berichtet, dass Bahn-Vertreter den Runden Tisch zum Brauhaus regelrecht gesprengt haben. Grund war ihr überraschender Vorstoß, in direkter Nachbarschaft zum Uerdinger Bahnhof ebenfalls ein Gebäude mit gastronomischem Charakter zu errichten. Die Investoren, die den Bahnhof gekauft und bereits für einen sechsstelligen Betrag entkernt haben, empfinden das als Konkurrenz.
Die Bahn verweist nun darauf, dass sich die „Möglichkeit eines weiteren Baukörpers in der Nachbarschaft“ aus einem Gutachten ergibt, das die Stadt selbst beauftragt habe. Über eine gastronomische Nutzung werde dort jedoch nichts gesagt — diese Option hat die Bahn offenbar selbst ins Spiel gebracht.
Beobachtern drängte sich der Verdacht auf, dass dieser Vorstoß die Grundstückspreise in die Höhe treiben soll. Das Areal rund um den Bahnhof müssen die Investoren noch von der Bahn erwerben, um Parkplätze und einen Biergarten einrichten zu können. Dass die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, das sieht die Bahn immerhin „optimistisch“. Ob das berechtigt ist, zeigt sich beim nächsten Runden Tisch Mitte April.