Verkehr Von Kreisverkehren und Linksabbiegerspuren

West. · In der Bezirksvertretung West stellt der Fachbereich Verkehrsplanung Vorschläge eines Ingenieurbüros vor.

An bestimmten Kreuzungen könnte es im Stadtteil Kempener Feld/Baackeshof zu Stausituationen kommen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Bezirksvertretung West hat das Verkehrsgutachten für die sogenannte „Sonderlage Nord“ zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, sie an der weiteren Planung zu beteiligen. Das Gutachten des Düsseldorfer Ingenieurbüros Runge IVP hatte den Stadtteil Kempener Feld/Baackeshof auf seine Verkehrsbelastung hin untersucht und Empfehlungen für die Zukunft ausgesprochen.

Dabei ging es um die Frage, wie bestimmte Kreuzungen und Straßenzüge im und rund um das Gewerbegebiet zwischen Kempener Allee, Birkschenweg und Siempelkampstraße verbessert werden können, um größere Stausituationen bei zunehmendem Verkehr und zusätzlicher Gewerbenutzung zu vermeiden. Das Ingenieurbüro legte mehrere Vorschläge und Annahmen vor, die Ludger Walter aus dem Fachbereich Verkehrsplanung den Bezirksvertretern präsentierte. An der Kreuzung Venloer Straße/Siempelkampstraße könnte laut Gutachten von Norden aus eine doppelte Spur für Linksabbieger entstehen. Für einen „Turbokreisel“, einen Kreisverkehr mit zwei Spuren, sei jedoch nur wenig Platz.

Gutachten stößt
auf geteilte Meinungen

Dafür sei im Bereich Niedeck/Mevissenstraße ein Kreisverkehr denkbar, zudem ein vierspuriger Ausbau des Birkschenweges, samt Verbreiterung des Zulaufes von der Hülser Straße. Für eine bessere Anwendung möglicher Gewerbenutzung auf dem Kasernengelände sei eine Kreuzung im Bereich Westparkstraße/Birkschenweg möglich. Gabi Scholz (SPD) ging das Gutachten nicht weit genug: „Es müssten neue Entwicklungen in der Mobilität berücksichtigt werden.“ Sie schlug einen Lenkungsausschuss vor. Heinz Albert Schmitz (CDU) regte an: „Busse müssten zu Stoßzeiten freie Fahrt haben.“ Der Grüne Axel Heimendahl meinte: „Wie können wir es schaffen, den Verkehr zu minimieren, wie finden wir Alternativen? Man muss nicht alles mit dem Auto erledigen.“

Einkäufe in diesem Gebiet von Fachmärkten, Möbelhäusern und Einzelhändlern sei jedoch zu Fuß oder auf dem Rad nur schwer zu realisieren, merkte die Runde an. „Alle Verkehrsträger müssen eine Rolle spielen“, sagte der Christdemokrat Hans Josef Ruhland. Günther Porst (FDP) warnte: „Der Individualverkehr wird sich nicht zurückentwickeln. Die Leute fahren mit dem Auto einkaufen.“ Das letzte Wort hatte Ludger Walter. Er appellierte an die Politik: „Es ist einiges zu lösen. Es steht ein großer Planungs- und Diskussionsprozess an.“ Ein Mobilitätskonzept sei aber noch nicht auf dem Tisch.