Neubaugebiet 600 neue Fischelner von Grundend bis Steinrath?
Noch ist nicht entschieden über Wohneinheiten, Struktur und Erschließung des Wohngebiets, das die Verwaltung am Rand des Fischelner Bruchs konzipiert.
Krefeld. Seit Oktober 2015 ist der neue Flächennutzungsplan gültig, der den Weg für ein Neubaugebiet zwischen Grundend und Kölner Straße frei macht. Im Kern geht es darum, das für den Fischelner Friedhof nicht mehr beanspruchte Erweiterungsgelände zu nutzen, um Wohnraum zu schaffen. Mit 600 Bewohnern kalkuliert die Verwaltung in einem ersten Entwurf, mit dem sich zuletzt die Bezirksvertreter in Fischeln befassten.
„Der heute belegte Teil des Friedhofs bleibt unangetastet“, betont Stadtplaner Ludger Walter. Betroffen sei nur der Part, der im zurzeit gültigen Bebauungsplan 426 als Friedhofsfläche ausgewiesen und nach jetzigem Stand überflüssig ist. 13 Hektar ist die Fläche groß, und das Gros ist in städtischem Besitz.
Zwischen Eichhorn- und Kölner Straße liegt der Bereich, ausgehend von der K-Bahnhaltestelle Grundend, dem Umsteigepunkt in Auto, Bus oder Straßenbahn, soll das Gebiet südlich bis zur Kölner Straße entwickelt werden.
Die Anknüpfung an de K-Bahn sei wesentlich und mache den Standort attraktiv, erläutert Walter. In diesem Bereich könnten die Gebäude mehrgeschossig sein, im Erdgeschoss sei auch die Ansiedlung von Dienstleistern denkbar. „Wir wollen aber auf keinen Fall eine Konkurrenz zum Fischelner Ortszentrum.“
Der Park&Ride-Platz und die Fahrradstellplätze sollen bleiben oder ausgebaut werden. Walter: „Da muss noch der Bedarf ermittelt werden.“ E-Parkplätze, wie die Grünen sie anregten, seien eine Idee, die man aufnehmen könne.
Im Zentrum des Neubaugebiets soll ein Platz mit fächerförmiger Bebauung entstehen. Hier irgendwo soll auch der Kindergarten platziert werden.
Das Gebiet sei „landschaftlich attraktiv“ mit seiner Nähe zum Fischelner Dorfgraben, sagt Walter.
Die Eichhornstraße soll nicht die Hauptverkehrslast tragen, und eine direkte Verbindung zur Kölner Straße über den Friedhof sei „schwierig“, betont Walter. Wahrscheinlicher sei die Erschließung über eine neue Route von einem Kreisverkehr und verschwenkt nahe Steinrath. Ein Fußweg könnte über den Friedhof führen.
Erste Äußerungen der Bezirksvertreter zur Planung sind kritisch. „Wir wollen doch gar keine Bebauung im Fischelner Bruch“, gibt Michael Haas (SPD) zu bedenken, Anja Cäsar (Grüne) mahnt vorsorglich einen Radweg an der Kölner Straße an. Koch (SPD) bewegt die geplante Mehrgeschossigkeit. „Es wäre nicht schön, wenn man in Fischeln rein- und direkt vor eine Wand fährt“, kritisiert er.
Dass der Fischelner Dorfgraben verrohrt wird, ist nicht vorgesehen. Im Gegenteil. Das Regenwasser auf den vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden könnte man von der Dachfläche in den Dorfgraben einleiten, der das „wesentliche Rückgrat“ des Wohngebiets sei. „Der hat zurzeit nicht ganzjährig Wasser“, sagt Walter.
Bezirksvertreter Benedikt Lichtenberg (CDU) bleibt trotzdem skeptisch. „Priorität“, sagt er, „hat Fischeln Südwest mit 200 oder 300 Wohneinheiten. Beide Dinge gleichzeitig zu entwickeln, würde den Rahmen sprengen.“