Beispiele gibt es einige in NRW Discgolf-Verein will Kurs in Krefeld etablieren: „Jeder kann mitspielen“
Krefeld · Ein noch junger Krefelder Verein mit begeisterten Sportlern träumt von einer eigenen Discgolf-Anlage. Beispiele möglicher Umsetzungen gibt es einige in NRW.
Wenn bunte Scheiben durch die Luft sausen und die Ketten eines im Fischelner Stadtparks aufgestellten Korbes zum Klirren bringen, trainieren Alessandro Handke und seine Mitstreiter: Discgolf heißt ihre Leidenschaft, eine Mischung aus Frisbee und Golf. Wobei sich die Technik stark unterscheidet. Der Einstieg kann aber schnell gelingen: „Jeder kann es spielen“, sagt der 29-Jährige. Doch wer die verschiedenen Wurftechniken meistern will, habe einen längeren, aber motivierenden Weg vor sich. Die Lernkurve ist steil. Aber: „Wir lieben den Sport“, sagt Handke. Es sei vor allem reizvoll, die eigenen Fähigkeiten immer weiterzuentwickeln.
Alessandro Handke ist der zweite Vorsitzende eines jungen Vereins von Enthusiasten: 2023 gegründet hat der „Krefelder Discgolf Club“ rund 20 Mitglieder. Feste Trainingszeiten gibt es nicht, trotzdem treffen sich die Mitglieder aus Krefeld und der Region meist jedes Wochenende, um zu trainieren oder gemeinsam an Turnieren in NRW oder bundesweit teilzunehmen. Verabredungen werden spontan über eine WhatsApp-Gruppe getroffen. In der Öffentlichkeit präsent ist der Verein über Instagram, eine Internetseite sei geplant.
Doch der große Traum ist es vor allem, eine feste Anlage, einen abwechslungsreichen Kurs für Discgolfer in Krefeld zu etablieren. Die ersten Bemühungen laufen, diesem Traum näherzukommen. Der Verein wolle Mitglied beim Stadtsportbund werden, sich mit der Stadt vernetzen, um sich über eine mögliche Umsetzung und einen Standort auszutauschen. Die Kosten seien dabei überschaubar. Rund 10 000 Euro seien circa nötig für einen Kurs mit 12 Bahnen. Ein mögliches Areal befinde sich etwa im südlichen Bereich des Fischelner Stadtparks. Die Vorteile liegen laut Handke auf der Hand: Die Anlage könnte nicht nur für den Verein zur Verfügung stehen, sondern auch als zusätzliches Angebot für die Allgemeinheit verstanden werden. Denn: Steht ein Discgolf-Kurs in einer öffentlichen Parkanlage oder ähnlichem, kann er von jedem Interessierten genutzt werden.
Derzeit befinde sich einer der nächsten Kurse in Dortmund, in Mönchengladbach sei ein weiterer in Planung, auch in Wesel und Ahaus gebe es welche. Krefeld würde also eine Lücke schließen, so Handke. „Wir wollen was bewegen in Krefeld, eine Szene etablieren“, sagt der 29-Jährige.
Wie sich ein Kurs mit mehreren Körben und Bahnen in eine bestehende Parkanlage integrieren lässt, ist etwa in Lünen im dortigen Seepark zu erleben. Über die Grünanlagen verteilt finden sich die einzelnen Bahnen, eingebettet mit natürlichen landschaftlichen Hindernissen wie Hügel und Bäume. Hinweistafeln am Abwurfpunkt informieren über Länge der Bahn, das „Par“ (Anzahl von Würfen, die geübte Spieler üblicherweise brauchen) oder Hindernisse zum Korb. Vom Abwurf aus wird oftmals mit einem sogenannten „Drive“ begonnen, einem weiten Wurf. Je nach Wurfart verwenden die Spieler Scheiben mit unterschiedlichen Flugeigenschaften, ähnlich wie bei der Auswahl des Schlägers beim Golf. Mit einer „Putter“-Scheibe wird etwa versucht, aus der Nähe in den Korb zu treffen. Die herabhängenden Ketten sorgen dafür, dass die Scheibe leichter in den Auffangbereich darunter fällt. Auch beim Discgolf ist das Ziel, mit möglichst wenigen Würfen den Korb zu treffen. Der in Lünen ansässige Verein bietet beim dortigen Kurs regelmäßig einen Trainingstermin für alle Interessierten an. Als weiteres Beispiel nennt Handke eine Anlage in Ahaus auf dem Außengelände eines Schwimmbads. Sie könne außerhalb der Freibadsaison gegen eine Gebühr genutzt werden.
Interessierte Spaziergänger und Co. sprechen die Spieler um Alessandro Handke im Fischelner Park immer wieder an, wollen erfahren, was sie dort machen. Der 29-Jährige und seine Mitstreiter hoffen, in Zukunft auch mit einem Krefelder Discgolf-Kurs Könner und Interessierte weiter für ihre Leidenschaft begeistern zu können.