Jahreskarten Ärger um Fischelner Schwimmbad schlägt Wellen
Inhaber von Jahreskarten müssen zur Verlängerung nach Bockum.
Krefeld. Die Fischelner Schwimmer sind verärgert. Wenn sie ihre Jahreskarte, die 350 Euro kostet, verlängern möchten, müssen sie einigen Aufwand in Kauf nehmen. Denn eine neue Dauerkarte lässt sich nicht etwa im Internet verlängern, die Sportler müssen einen Neuantrag ausfüllen, der ein aktuelles Passfoto erfordert. Die neue Karte muss anschließend im Schwimmbad in Bockum abgeholt, der Betrag in bar mitgebracht werden.
Auf der Homepage und auf der Facebookseite des Bürgervereins Fischeln wurde die Beschwerde jetzt publik. Das betroffene Mitglied des Bürgervereins macht seinem Ärger Luft: „Altmodischer geht es ja wohl nicht?“ Nicht nur, dass zusätzliche Kosten für die Fahrt nach Bockum entstehen würden, auch die Begleichung des Betrags in Bar sei nicht zeitgemäß.
„Aufgrund von organisatorischer, personeller, technischer und kostenmäßiger Aspekte wurde eine Entscheidung für das bestehende Verfahren getroffen“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt. Konkret heißt das, dass der Antrag für eine Jahreskarte in jedem Bad ausgefüllt werden kann. Dadurch, dass die Annahmeberechtigung für Geld und die Kassensysteme sich aber unterscheiden, ist die Abholung nur in der Bäderverwaltung im Badezentrum Bockum möglich ist.
„Die Verfahrensweise hat sich bei circa 200 verkauften Jahreskarten bewährt“, betont Manuel Kölker, Pressesprecher der Stadt Krefeld. Der Fachbereich Bäder und Sport werde aber die Anregungen aufgreifen, um das bestehende Verfahren kundenfreundlicher zu gestalten.
Und der Unmut wächst noch weiter. Beim Bürgerverein geht die Sorge um, dass das Bad in den Sommerferien sechs Wochen geschlossen bleibt. Zusammengerechnet mit der Schließung in den Osterferien und betriebsbedingten Ausfällen summiert sich die Zeit, in der das Fischelner Bad nicht zu benutzen ist, nach Berechnungen des Bürgervereins auf rund zwei Monate im Jahr. Somit verteilen sich die Kosten für die Jahreskarte auf nur noch zehn Monate. So kam die Frage auf, wie die Stadt die Jahreskarteninhaber für die zugesicherte Nutzung entschädigen möchte.
„In den Nutzungsregeln ist festgelegt, dass bei betriebsbedingten Schließungen keine Erstattung auf die Jahreskarte erfolgt, zumal Jahreskarten grundsätzlich Gültigkeit in allen städtischen Bädern haben“, sagt Manuel Kölker. In den Sommerferien vom 29. Juni bis einschließlich 19. Juli wird das Fischelner Bad für notwendige Wartungsarbeiten zunächst drei Wochen geschlossen. In dieser Zeit wird der Hubboden, der Wasserspeicher sowie Filter und Chloranlage gewartet und das Becken gereinigt und repariert.
Auf Bitten des Bürgervereins nahmen einige Partein Stellung zu den Missständen. Für Thorsten Hansen (Grüne) sind die derzeitigen Verhältnisse ein Zeichen, dass die Prozesse in der Verwaltung dringend optimiert werden müssten. Bürgermeister Frank Meyer (SPD) sieht die Bürgeranfragen bestätigt: „Die aktuelle Situation ist so nicht hinnehmbar. Hier müssen schnelle und bürgerfreundliche Lösungen gefunden werden.“
In einem Abschließenden Statement des Bürgervereins heißt es: „Wir finden, dass ein Stück Lebensqualitätin Fischeln auf der Strecke bleibt, wenn das Schwimmbad beispielsweise in den Sommerferien und an Feiertagen geschlossen bleibt — zu der Zeit zu der Familien das Schwimmbad besuchen. Angesichts des hohen Preises der Jahreskarte sollte die Stadt eine adäquate Öffnung des Bades bereithalten.“