CSV Marathon: Mit einem Kometen fing alles an
CSV Marathon feiert das 100-jährige Bestehen. Die Fußballer laden zur Feier ein.
Krefeld-Süd. Stylisch sehen sie aus, die Trikots mit dem Kometen - selbst auf dem alten Schwarz-Weiß-Foto. Ein Dress, mit dem 1910 die Leichtathleten des damaligen Sportclubs Comet nicht nur in Krefeld auffielen. Pate für den Namen stand übrigens der Halleysche Komet, der in jenem Jahr die Erdbahn kreuzte. Jetzt feiert der Verein unter dem Namen CSV Marathon Krefeld sein 100-jähriges Bestehen. Die Fußballabteilung, die mit 450 Anhängern fast ein Drittel der Mitglieder stellt, lädt Freitag und Samstag zum großen Jubiläumsfest auf die Anlage an der Gladbacher Straße 601 ein.
Das "Marathon" im Namen trägt der Verein seit den 1940er Jahren. Mit der Langstreckendistanz hat das allerdings wenig zu tun. Marathon hieß die damals beste Stahlsorte der Krefelder Stahlwerke. Trotzdem, erinnern sich die Leichtathleten, flatterten regelmäßig Einladungen für Marathonläufe ins Haus - obwohl der Verein gar keinen der Langstreckenläufer in seinen Reihen hatte. Dafür ging unter anderem Sprintlegende Hubert Houben für die Krefelder auf die Bahn.
Die Balltreter tauchen in der Vereinschronik erstmals in den 1920er-Jahren auf. Die größten Erfolge liegen allerdings auch schon etwas zurück. 1962 feierte der Klub unter Trainer Carl Schrott - einem ehemaligen österreichischen Nationalspieler - den Aufstieg in die Landesliga. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren spielte der CSV noch einmal in der Bezirksliga und gewann 1991 zum ersten und einzigen Mal die Krefelder Hallen-Stadtmeisterschaft.
Die Realität heißt seit 2005 nun Kreisliga B. "Aber wir arbeiten dran, aufzusteigen", geben sich der Vorsitzende Thomas Franzen (49) und sein Stellvertreter Klaus Schroers (56) optimistisch. Fehler der Vergangenheit sollen ausgebügelt werden. Die Jugendarbeit, die über Jahre sträflich vernachlässigt wurde, ist in den Fokus gerückt. "Wir haben alle Altersklassen jetzt mit Mannschaften besetzt - teilweise sogar doppelt", ist Franzen stolz. In Zukunft soll sich das rentieren.