Geplante Verlegung der Drogenszene entfacht Proteste
Ortspolitiker sprechen sich vehement gegen die Verlagerung in den Südbezirk aus.
Krefeld. Der Wiederstand gegen den Vorschlag, die Drogenszene vom Theaterplatz in den Südbezirk zu verlagern, verstärkt sich. Das Thema wird in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BZV) Süd erneut behandelt. Vorsteher Martin Brendle schlägt sogar andere Stadtteile vor, die nach seiner Meinung ein besserer Treffpunkt für die Drogenabhängigen sind. Den Platz an der Ecke Gladbacher Straße/Deutscher Ring lehnt er strikt ab.
„Wir rennen Sturm gegen diesen Plan“, sagt der Sozialdemokrat. „Er macht auch keinen Sinn. Ich schlage den Marienplatz in Fischeln oder den Platz vor dem Bockumer Rathaus als Alternative vor.“
Bereits in der vergangenen Sitzung haben sich die Ortsteilpolitiker in einer Resolution einstimmig geäußert. Darin sprechen sie sich „vehement gegen eine Verlegung der Drogenszene an die Gladbacher Straße aus.“
Für die kommende Sitzung erwarten sie eine Stellungnahme der Verwaltung. Brendle gibt auch zu bedenken, dass das Gelände zu rund 70 Prozent der Bahn AG gehört. Vor einiger Zeit wurde dort eine Beach-Bar betrieben.
Auch Bernd Albrecht, Vorsitzender des Bürgervereins Süd-West und für die FDP Mitglied in der BZV, will die Gründe für den Standort - der Platz biete sich an, weil dort kaum Leute wohnten, keine Geschäfte und kein Kulturzentrum in der Nähe seien - nicht gelten lassen. „Dieser Platz befindet sich am Eingangstor zur Stadt. An der anliegenden Saumstraße gibt es das Kulturzentrum Südbahnhof. Wir haben schon den Lutherplatz mit den Alkoholabhängigen und das Obdachlosenwohnheim im Südbezirk“, zählt er auf. Protest sollte schon einmal erlaubt sein, damit Politik und Verwaltung wissen, wo es lang geht, sagt Albrecht weiter.
Karin Meincke sitzt für die CDU in der BZV-Süd. Ihre Meinung ist: „Wir sind gegen eine Verlagerung, weil wir schon eine ganze Reihe von Problemen haben. Im Süden wurde bereits viel investiert, um ihn aufzuwerten. Diese Entwicklung sollte vielmehr fortgeführt werden.“