Händler fühlen sich wohl auf dem Fischelner Markt

Vor einem Jahr wurde der Markt auf den Vormittag gelegt. Jetzt sprang ein Händler ab — doch die anderen sind zufrieden, belegt die WZ-Umfrage.

Foto: Bischof

Krefeld. Immer donnerstags von 8 bis 14 Uhr findet der Wochenmarkt auf dem Marienplatz in Fischeln statt. Es ist bald ein Jahr her, dass die Bezirksvertretung auf Wunsch der Marktbeschicker die Öffnungszeiten auf den Vormittag vorverlegte. Nun hat der erste Händler das Handtuch geschmissen.

Der Obst- und Gemüsehandel Seibt verkauft seine Waren nur noch samstags auf dem Markt in Oppum sowie im eigenen Hofladen in Meerbusch-Bösinghoven. „Es hat sich nicht mehr gelohnt“, sagt Michael Seibt. „Der Umsatz war um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen.“

Wie geht es den anderen Marktbeschickern? Bereuen Sie die Verlegung auf den Vormittag?

„Wir waren schon am Nachmittag mit dem Umsatz zufrieden. Jetzt läuft es noch besser“, heißt es am Fischstand Bongartz. Hubert Sprankenis aus Willich hat seinen Obst- und Gemüsestand am Rand des Marktes optimistisch von neun auf zwölf Meter Frontlänge vergrößert. „Eigentlich wollte ich mehr in die Mitte ziehen“, erzählt er. „Aber dafür müsste ich morgens vor allen anderen kommen. Das schaffe ich zeitlich nicht und außerdem würden mir dann die Anwohner ins Gesicht springen.“

„Auf anderen Märkten darf man ab vier, fünf Uhr aufbauen“, bestätigt Siegfried Morawa. „In Fischeln ist das leider erst ab sechs Uhr möglich.“ Auch der Tönisvorster verkauft sein Obst und Gemüse lieber am Vormittag. „Das ist für das Produkt besser. So brät es im Sommer nicht den ganzen Tag in der Sonne und man selber hat auch noch was vom Tag.“

Dass der Hofladen Seibt seinen Stand aufgegeben hat, kann Morawa nicht verstehen. „Wir verkaufen alle gut. Aber Seibt hatte immer besonders viel zu tun. Doch die Leute können den Euro nur einmal ausgeben. Entweder auf dem Markt oder im Hofladen.“

Ganz neu ist Familie Hütz aus Korschenbroich mit einem großen Stand auf dem Marienplatz. Sie bietet ebenfalls Obst und Gemüse an. „Wir verkaufen schon seit Generationen auf dem Markt“, erzählen die Schwestern Andrea und Sonja. Ihre heute 92-jährige Oma sei „noch mit Pferd und Kutsche zum Markt nach Mönchengladbach gefahren“. Stolz präsentieren sie ihr Angebot. Vor allem ihre große Tulpenauswahl, über 20 Sorten, kann sich sehen lassen.