Medaillengewinnerin auf dem Sprung
Die 20-jährige Dressurreiterin Annabel Frenzen reitet auf Turnieren bald in der Erwachsenenliga mit.
Fischeln. Annabel Frenzen strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem Pferd Christobal erzählt. Mit dem zwölfjährigen braunen Holsteiner hat die junge Krefelderin zwei Medaillen bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter im dänischen Broholm gewonnen. Mit der Mannschaft holte die Dressurreiterin eine Goldmedaille, in der Einzel-Kür überraschend Silber. „Über die Silbermedaille habe ich mich riesig gefreut“, sagt die 20-Jährige. „Ich bin total auf Angriff geritten. Christobal war auch bis zum Ende gut drauf.“ Und das trotz der extremen Bedingungen. „Beim Einzelwettkampf hat es in Strömen geregnet.“ Unterstützt wurde die junge Reiterin vor Ort von ihren Eltern Beate und Achim Frenzen, ihren Großeltern und dem Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer.
Annabel Frenzen ist zusammen mit ihrer jüngeren Schwester auf dem Pferdehof der Eltern aufgewachsen. Neben dem temperamentvollen Wallach Christobal ist sie stolze Besitzerin des 15-jährigen Oldenburgers Royal Rubin. Jeden Morgen steht die junge Frau um 7 Uhr auf und reitet dann bis in den frühen Nachmittag hinein.
In diesem Jahr stehen für die junge Dressurreiterin noch zwei Turniere auf dem Programm. Bei der WM der jungen Pferde in Verden wird die 20-jährige schon bei der U25 mit reiten, als Vorbereitung auf das nächste Jahr. „Der Sprung in die Erwachsenenliga ist sehr groß“, sagt Lenzen. „Da kommen ganz neue Lektionen auf mich zu wie Einerwechsel, Zweierwechsel oder Piaffé. Mit Christobal habe ich aber einen guten Partner an meiner Seite.“ Bei der deutschen Jugendmeisterschaft Ende August in Freudenberg reitet Lenzen noch in der Altersklasse U 21.
„Ich konnte eigentlich eher reiten als laufen“, erinnert sie sich. Da sie auf dem Pferdehof der Eltern groß geworden ist, wurde sie schon sehr früh an die Pferde und den Sport herangeführt. Übernehmen möchte die junge Frau den Hof allerdings nicht. „Ich möchte zum Wintersemester entweder Medizin oder BWL studieren“, sagt Frenzen. Viel Zeit für das Reiten bleibt dann allerdings nicht mehr. „Ich werde mich mehr auf Christobal konzentrieren.“
Aus ihrem Hobby einmal den Beruf zu machen, kommt für die 20-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage. Das sei viel zu unsicher, sagt auch ihr Vater Achim Lenzen. „Das hängt immer von Sponsoren ab. Verlassen sollte man sich darauf nie.“ Eine Karriere als Ärztin sei schließlich auch nicht zu verachten.