Medizin: Drei Kölner rücken dem Rücken zu Leibe
Chirurgen eröffnen im Maria Hilf eine Filiale. Ihr Spezialgebiet ist die Wirbelsäule.
<strong>Krefeld. Drei Kölner Neurochirurgen rücken in Krefeld dem Rücken zu Leibe. Vor zwei Monaten haben die Mediziner Dr. Kamran Minaian (43), Dr. Ringo Möder (41) und Matthias Volz (44), die in Köln eine neurochirurgische Praxis in einem Ärztehaus unterhalten, am Krefelder Krankenhaus Maria Hilf eine Filiale eröffnet. Sie sind als Teilzeit-Angestellte in die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie von Chefarzt Dr. Robert Lambrechts (51) eingestiegen, um ein Wirbelsäulen-Zentrum zu gründen. Bei einem Symposium im Gesundheitszentrum Krevital stellten sie sich jetzt mit ihren Spezialitäten niedergelassenen orthopädischen Fachärzten aus Krefeld und Umgebung vor. Die Wirbelsäule neben dem Rednerpult machte einen guten Eindruck. Sie war aus Kunststoff, diente eher der Dekoration und tat niemandem weh. Die echten Wirbelsäulen vieler Menschen verursachen häufig Schmerz. Rund 85 Prozent der Bevölkerung hatte bereits einmal Rückenschmerzen, die Hälfte leidet häufig darunter. Sitzende Tätigkeiten ohne Ausgleich sind oft die Ursache. Auch durch das zunehmende Alter wird das Patientenspektrum größer.
Bei Bandscheibenleiden kann Kälte oder Hitze helfen
Ringo Möder: "Früher galten viele Leiden als Schicksal, heute kann man helfen." Während sich die Neurochirurgie am Klinikum Lutherplatz wesentlich auf Gehirn- und Unfalloperationen konzentriert, sind die drei Kölner Spezialisten für die Wirbelsäule. Kamran Minaian: "Einer von uns ist immer da."
In der neuen Praxis im Erdgeschoss von "Maria Hilf" diagnostizieren und therapieren sie ambulant, im OP sind Hals-, Brust- und Lendenwirbel das Einsatzfeld von Skalpellen und Sonden. So berichtete Matthias Volz über den Einsatz von Kälte und Hitze bei Bandscheibenleiden. Ein Hitzekatheter wird in der Bandscheibe vier Minuten lang auf 90 Grad Celsius erhitzt. Die heilende Wirkung setzt nach einer Karenzzeit ein.
Seit Dezember 2006 baut die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Oberdießemer Straße ihre Spezialitätenangebot aus. Die vor einem Jahr geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten für niedergelassene Ärzte helfen dabei. Nach dem Rücken sind jetzt die Hände dran: Seit wenigen Tagen arbeitet auch ein Handchirurg im Haus.