Geisterfahrer in der Einbahnstraße - Bürger in Sorge

Bürger sind in Sorge: An der Hochfelder Straße hätte es mehrfach fast geknallt.

Krefeld. Mario Weuffen kann es nicht mehr mit ansehen. Seit Wochen ist die Hochfelder Straße eine Einbahnstraße. Doch viele Autofahrer fahren weiterhin in beide Richtungen. Die einen geben an, die Schilder nicht gesehen zu haben, andere halten sich einfach nicht an die Regelung. Alleine während des Termins vor Ort fahren vier in der falschen Richtung. „Das habe ich zu spät gesehen“, entschuldigt sich ein Mercedes-Fahrer.

„Ich habe schon mehr als eine brenzlige Situation erlebt“, sagt der engagierte Oppumer Weuffen. Selbst abends, wenn er gegen 21.30 Uhr zur Nachtschicht fährt, kommen ihm noch Geisterfahrer entgegen. „Die Spitze waren sieben Autos und ein Motorrad in Kolonne.“ Er mag gar nicht daran denken, wie gefährlich es für die Kindergartenkinder des anliegenden Montessori-Kinderhauses werden könnte. Die Hochfelder Straße wurde durch schöne Baumtore künstlich verschmälert: „Da wo es enger wird, wird es auch gefährlicher.“

Und auch an der Eisenbahnunterführung am Ende der Hochfelder Straße hat der 47-Jährige eine kritische Situation erlebt: „Wir haben uns mit unserem Fahrzeug rechts eingeordnet, um auch rechts abzubiegen. Da ist aus Richtung Weiden ein Autofahrer direkt in die Einbahnstraße eingebogen. Hätte unser Weg nach links geführt, hätte er uns gerammt.“

Schon vor sechs Monaten habe er Polizei und Ordnungsamt auf die Situation hingewiesen und auch den Standort der Einbahnstraßen-Schilder vor dem Jugendheim bemängelt. „Der Hinweis auf der gegenüberliegenden Seite steht im falschen Winkel. Das kann auch keiner sehen. Hier würde ein großes Piktogramm auf der Fahrbahn hilfreich sein, damit die Leute erkennen, dass sie hier nicht zurückfahren dürfen.“

Ihm fehlt auch ein Hinweisschild an der Ausfahrt des Gewerbegebiets nahe der Gaststätte Zum Hochfeld. Dies müsse besonders für Ortsfremde aufgestellt werden. Auch Bürgervereinsvorsitzende Anja Peters hat ein derartiges Schild in einer Sitzung der Bezirksvertretung Oppum-Linn bereits vorgeschlagen.

Nun hofft Weuffen weiterhin darauf, dass Polizei und Ordnungsamt aktiv werden. „Die Polizei hat überprüft und angeblich keinen Falschfahrer gesehen“, berichtet er. In einem Schreiben eines Ordnungsamts-Mitarbeiters heißt es: „Ich darf Ihnen versichern, dass die Thematik auch bei der Straßenverkehrsbehörde bekannt ist und Anstrengungen unternommen werden, um dieses Fehlverhalten zu unterbinden.“ Im Rahmen der Verkehrsschau, an der Vertreter von Polizei, der Straßenverkehrs- und der Straßenbaulastbehörde teilnahmen, sei die Angelegenheit ebenfalls vor Ort erörtert worden. Dabei seien weitere Maßnahmen in Betracht gezogen worden, die jedoch aufgrund der anhaltenden Bautätigkeiten in diesem Bereich zunächst zurückgestellt worden seien. Mit ihnen seien nämlich ständige Änderungen der Verkehrsführung und -regelungen verbunden. „Darüber hinaus ist die Einbahnstraßenregelung für jeden Verkehrsteilnehmer aus hiesiger Sicht gut sichtbar gekennzeichnet“, heißt es weiter.

„Es ist nicht auszuschließen, dass das gegenläufige Befahren der Einbahnstraße durch die jeweiligen Verkehrsteilnehmer bewusst geschieht, um möglicherweise größere Umwege zu vermeiden. Nach Rücksprache mit der Polizeibehörde finden in diesem Bereich routinemäßige Kontrollen statt, wobei das Fehlverhalten im Straßenverkehr auch konsequent geahndet wird.“