Breetlook-Zug 10 000 Narren trotzten in Hüls dem Regen
Die Hülser profitierten von den Absagen am Rosenmontag: mehr Prinzenpaare im Zug und mehr Zuschauer am Straßenrand.
Krefeld. Ein großes Kompliment: den Tausenden von Jecken im und am Karnevalszug in Hüls, den Ordnungshütern, Polizisten, DRK-lern oder der Security. Nicht Sturm sondern Regen war nämlich Dienstag beim Breetlooks-Zug ihr ständiger Begleiter. Es wurde so oder so feucht-fröhlich.
Auch viele Zuschauer aus anderen Stadtteilen oder aus Kempen, wo tags zuvor wegen der Sturmwarnungen nichts auf den Straßen los war, wollten diesmal dabei sein. Sogar aus dem benachbarten Venlo oder aus dem Schwabenland hatten sich Familien unter den Regencapes die Kostüme von Charly Chaplin oder den Königspinguinen angezogen.
Im Zug ging es mehrfach königlich zu. Denn nicht nur beim Hülser KJG-Prinzenpaar Bernd I. und seiner Lieblichkeit Denise I. oder bei den jungen Tollitäten des Hülser Sportvereins, Anna II. und Lukas I., floss das blaue Blut durch die Adern.
Das „Komitee Karnevalszug Hüls“ mit seinem Zugleiter Herbert Rouß hatte noch schnell das Krefelder Prinzenpaar Oliver I. und Danny I. eingeladen. Prinzessin Danny, die tags zuvor den Tränen nahe war hatte, war wieder besser drauf. Wenngleich ihr Prinz kurz bevor es losging sagte: „Es ist schon etwas traurig, dass das Wetter so gar nicht auf unserer Seite ist.“ Zählt man die vier zusätzlichen Prunkwagen der Krefelder Tollitäten und der sie begleitenden Prinzen- und Westgarde dazu, bildeten 26 Wagen und 34 Fußgruppen den kilometerlangen Lindwurm, der auf dem Marktplatz von Ex-Prinz und Kommentator Markus Prehn empfangen wurde.
Bei dem Wetter waren eindeutig diejenigen im Vorteil, die ein Dach über dem Kopf hatten. So zum Beispiel die Mexikaner mit Werner Benz, die Arche Noah von Heiko Erdmann, die Zirkus-Manege der Rosa Jecken oder die Flower-Power-Disco der Tönisvorster Landjugend.
Sprach man anderenorts von einem Veilchendienstag, war dies in Hüls Dienstag der Breetlook-Dienstag. Das Porree-Gemüse wurde zentnerweise unter das Volks geschmissen und als lebendige Porree-Stangen waren sogar die Männer und Frauen vom „Türmchen“ am Wasserturm unterwegs, darunter Barbara Krauser und Dieter Breitfeld.
Hinter Herr Nilson, der in der Lindgren-Geschichte von Pippi Langstrumpf vorkommt, verbarg sich Klassenlehrerin Elisabeth Klein. Gleich mehrere Klassen der Astrid-Lindgren-Schule brachten die Figuren aus den Büchern der schwedischen Kinderbuchautorin mit.
„Danze, loache, senge, send alles Hölsche Denge“, das Motto war trotz der Witterung richtig gewählt. Gut drauf waren unter anderem bis zuletzt die „Hölsche Dom-Mösche“. Die Sänger des Kirchenchores von St. Cyriakus feierten auch nach dem Breetlooks-Zug noch in den Hülser Gaststätten weiter.