Hüls Bebauungsplan für Gärten soll eingeleitet werden
SPD, Grüne und FDP haben das Planverfahren als Tagesordnungspunkt für die Sitzung der Bezirksvertretung in Hüls beantragt.
Krefeld. Die Pläne zur Bebauung des Kleingartengebiets zwischen Fette Henn, Kretenbäskes Weg, Hinter der Papenburg/Klever Straße schreiten voran. Eine Mehrheit von SPD, Grünen und FDP hat die Einleitung eines Bebauungs-Planverfahrens auf die Tagesordnung der kommenden Bezirksvertretungssitzung beantragt. Gleichzeitig bitten die Bezirksvertreter den städtischen Planungsdezernenten Martin Linne um eine sachdienliche Erörterung zu dem Thema in der kommenden Sitzung.
Bei dieser werden wohl auch eine ganze Reihe von Gegnern der Pläne vor Ort sein. Die Vertreter der Gruppe „Die grüne Lunge von Hüls erhalten“ beispielsweise traf sich unter der Woche zu einer Versammlung. Die Gruppe besteht aus Anwohnern und Eigentümern des dortigen Gartengebiets. Rund 20 Menschen waren bei einem ersten Treffen vor Ort und bekundeten ihre Bedenken zu den Plänen von SPD, Grünen und FDP, mit denen sie so gar nicht einverstanden sind. „Insgesamt sind es rund 70 Menschen, die gegen die Pläne vorgehen wollen“, erklärte ein Gruppenmitglied der WZ, das aber anonym bleiben wollte (Name ist der Redaktion bekannt). Man wolle einen Gegenpol bilden, um die Politik deutlich darauf hinzuweisen, dass zumindest eine eingehende Prüfung des auch von der CDU präferierten Baugebiets Hüls Süd-West vorgenommen werden sollte.
Der Hülser CDU—Bezirksvertreter hatte zu den Bebauungsplänen des Gartengebiets erklärt: „Um den zusätzlichen Wohnraumbedarf, dem im Interesse der Weiterentwicklung von Hüls Rechnung zu tragen ist, zu decken, bietet sich eine ’kleine Lösung’ im Bereich des Baugebietes Hüls-Süd-West an.“ Diese Fläche ist ebenfalls im neuen Flächennutzungsplan verankert. „Mit einer partiellen Realisierung des Baugebietes Hüls Süd-West könnten die ansonsten im Areal Fette Henn eintretenden Verkehrs- und Umweltbelastungen für Alt- und Neubürger vermieden werden“, so Timo Kühn.
FDP—Mitglied Klaus-Dieter Ohlig erklärt in einer Mitteilung, dass kein Grundstückseigentümer des besagten Gebiets bauen muss. „Zudem wird kein Eigentümer gezwungen, sein Grundstück zu verkaufen. Wer allerdings bauen will, muss sich dann an die Vorgaben des Plans richten“, so Ohlig.
Wie der Bebauungsplan am Ende aussieht, ist derzeit noch nicht abzusehen, da nicht nur die Opposition, sondern mit der FDP auch ein Teil der Mehrheit einen ersten Entwurfsplan durch den Architekten Karl Amend in seiner Ursprungsform ablehnen. „Der dort vorgestellte Entwurfsplan, der von einem privaten Planungsbüro erarbeitet wurde, zielt durch die Vielzahl und Anordnung der Ein- und Mehrfamilienhäuser auf eine möglichst wirtschaftliche Ausnutzung des Baugebietes“, erklärt Ohlig.
Ziel sollte es nach Ansicht des FDP-Politikers sein, einen Bebauungsplan zu entwickeln, der alle ökologischen, klimatologischen und verkehrtechnischen Aspekte für diesen Bereich berücksichtigt. Der parteilose Bezirksverordnete Wolfgang Eitze spricht sich ebenfalls gegen eine Bebauung des Kleingartengebiets aus, da der aktuelle Entwurfsplan aufgrund der extremen Bebauungsdichte kleinteilig sei, und erst recht nicht ökologisch und klimatologisch rücksichtsvoll.