Lebenshilfe Hüls: Ein Straßenfest für die Mitbürger
Seit zehn Jahren gibt es das Wohnhaus für Behinderte am Herrenweg 11. Zum Geburtstag ist am 3. Juni eine große Feier geplant.
Krefeld. Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Am Sonntag wird das Haus am Herrenweg Nummer 11 stolze zehn Jahre alt. Im Schatten der Hülser Burg wird ein großes Straßenfest mit buntem Rahmenprogramm für die Bevölkerung veranstaltet.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Die Bands "Rock am Ring" und "Kuddelmuddel" sind ebenso mit von der Partie wie das Stimmungs-Corps der "Nette Stölle Jonges" aus Hüls. Der Kindergarten St. Marien und der Nachwuchs aus der Schule an der Burg führen kleine Theaterstücke auf. Die Bewohner des Hauses Herrenweg zeigen unter dem Motto "Fun of Life" tänzerische Darbietungen und verblüffen mit einer "Hokus-Pokus-Zaubershow". Geplanter Höhepunkt: Erstellen eines Großkunstwerks mit einem Glaskünstler aus Tönisvorst.
Zur Entstehungsgeschichte: 1990 gründeten Eltern um dem damaligen Vorsitzenden der KAB St. Cyriakus, Gottfried Porzner, den Arbeitskreis für Menschen mit Behinderung und sammelten für ein Wohnhaus fleißig Spenden (1991 schon etwa 120 000 Mark). Die Stadt Krefeld erkannte den Bedarf für das Wohnhaus an, der Landschaftsverband nahm das Projekt in die Förderliste auf. 1994 war das Grundstück gefunden und Architekt Christoph Janszen arbeitete fortan an der Verwirklichung. Am 1. April 1997 zogen die ersten Bewohner ein.
Betreuerin Birgit Jiatas: "Wer hier wohnt, ist in die Gemeinde integriert. Wir wollen die Selbstständigkeit der Menschen mit Behinderung so weit wie möglich erhalten und fördern." So arbeiten die Bewohner tagsüber allesamt in Heilpädagogischen Zentren in und um Krefeld, erledigen mit Betreuern Einkäufe und Arztbesuche, waschen und halten ihre Zimmer in Ordnung. Angeboten werden Schwimmen, Tanzen, Förderunterricht, Aerobic und Krankengymnastik. Für den Herrenweg 11 gibt es eine lange Warteliste.