Inrath St. Elisabeth: Grabeskirche bekommt Gesicht
Natursteine, warme Farben, aber auch dunkle Töne im Kontrast sollen St. Elisabeth von Thüringen prägen.
Krefeld. Poliert, geschliffen, mattiert, sandfarben bis hellbraun, leicht erhaben oder ein bisschen zurückliegend, so sollen die Urnengräber in den Nischen von St. Elisabeth von Thüringen aussehen. Einheitlich und gleichzeitig abwechslungsreich sieht die Oberfläche dadurch aus.
Fast organisch schmiegen sich die kleinen Quader an die Pfeiler der zukünftigen Grabeskirche an. Im Kirchenraum selbst stehen 1,35 Meter hohe Natursteinkörper. Die Grabplatten bilden mit grauen bis schwarzen Tönen einen Kontrast zu den warmen Farben an den Seitenwänden.
Und genau dieser Kontrast, ohne dabei zu bunt zu werden, ist einer der Gründe dafür, dass sich Diözesane Kunstkommission, Grabeskirchekommission und Kirchenvorstand der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit unter den drei eingereichten Entwürfen für den von Willi Theelen und Monika Aulbur vom Gladbacher Architekturbüro Theelen entschieden haben.
„In den Kontrasten finde sich die Vorgabe der Grabeskirchenkommission wieder, dass Tod und Leben ins Spiel gebracht werden“, sagt Pfarrer Klaus Stephan Gerndt. Während die Mittelelemente dunkel und ruhend lägen, sei an den Wänden „etwas Helles, Aufsteigendes, das sich in den Pfeilern nach oben fortsetzt“, es fänden sich Tod und Auferstehung thematisch wieder.
Außerdem schlösse sich der Entwurf des Architekturbüros, das schon die Ideen für die Umwandlung des Mönchengladbacher Gotteshauses St. Matthias in eine Grabeskirche entwickelte, der franziskanischen Einfachheit der ehemaligen Klosterkirche mit ihrer sehr schlichten Form an, so Gerndt.
Um den Taufstein und einen der drei Altäre von St. Elisabeth — wie gewünscht — einzubinden, kamen Theelen und Aulbur auf die Idee, sie einander gegenüber in den Kirchenraum zu stellen. Bisher standen beide in der Taufkapelle, nun rückt das Taufbecken zentral in den Eingangsbereich und ist durch eine „Lebenslinie“, wie das Duo sie nennt, mit der Urnenstele im Altarraum verbunden. „Das soll für Anfang und Ende stehen“, erläutert Willi Theelen.
Oben auf den dunkler gehaltenen Urnenplätzen, die dort platziert werden sollen, wo jetzt noch Kirchenbänke stehen, können Kerzen abgestellt werden. Pfarrer Gerndt stellt sich das „wie ein Lichtermeer“ vor, wenn es einmal soweit ist. Am Fuße aller Urnengräber bieten Holzleisten Platz für Blumenvasen. Die Namen, Geburts- und Todesdaten der hier Bestatteten werden in die Platten eingraviert.
Am Vorentwurf müssen die Architekten nun weiter arbeiten. Vonseiten der Kirchenvertreter wurden schon jetzt einige Änderungswünsche genannt. So soll in der Holzwand im Chorraum am Ende der Kirche kein Kreuz, sondern die Rose der Heiligen Elisabeth eingearbeitet sein. Auch hätte man lieber Hocker als Bänke, auch weil die Trauernden sie bei Besuchen alleine bewegen können.
Ob die Elisabeth-Statue vom Eingang an eine andere Stelle versetzt werden soll, ist zu beraten. Oder, ob die Pietà wirklich vom Eingang in die ehemalige Taufkapelle umzieht, die nun als Multifunktionsraum Ort für Trauer, Gespräche oder das Aufstellen von Särgen genutzt wird, wenn Kremierungen erst nach dem Gottesdienst stattfinden sollen.