Mit der Fahrradrikscha in der Innenstadt unterwegs
Die Senioren im Cornelius-de-Greiff-Stift haben einen Heidenspaß am neuen Gefährt.
West. Henriette Heisters ist die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben. Die Bewohnerin des Seniorenheims Cornelius-de-Greiff-Stift genießt es, von Einrichtungsleiter Malte Wulbrand mit der neuen Fahrradrikscha in den Garten gefahren zu werden und dort eine Runde an der frischen Luft zu drehen. Für die demenzkranke Dame ist es ein Heidenspaß und eine willkommene Abwechslung.
„Die Fahrradrikscha ist seit März dieses Jahres in unserer Einrichtung“, erzählt Malte Wulbrand. „Ich wollte schon lange so ein Gerät haben, um den Bewegungsradius für die Bewohner zu vergrößern.“ Gerade Senioren, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, könnten nur kurze Wege zurücklegen.
Mit der Rikscha ist das nun anders. Denn vor dem Fahrradgestell ist ein kompletter Rollstuhl angebracht, der bei Bedarf abgekoppelt werden kann. Dort setzen sich die Bewohner hinein und werden wie in einem Kindersitz mit einem Gurt gesichert. Die Sitzposition ist leicht nach hinten verlagert, um ein Herausrutschen zu vermeiden.
Die sechs Betreuungsassistenten des Seniorenheims fahren an schönen Tagen mit einzelnen Bewohnern zum Stadtwald oder in die Innenstadt. Aber auch die Einrichtungsleitung lässt es sich nicht nehmen, Bewohner auszuführen.
„Das Gefährt kommt sehr gut bei den Damen und Herren an“, weiß Ramona Klar, Leiterin des Sozialen Dienstes. „Nur einige wenige haben Berührungsängste oder die Sorge, sie seien zu schwer.“ Bei einer Lastkraft von 175 Kilogramm seien diese Bedenken allerdings unbegründet. Das Einrichtungspersonal geht sehr individuell auf die Bewohner ein. „Wenn wir merken, dass jemand einmal nicht so gut drauf ist, machen wir ihm eine Freude und fahren mit der Rikscha“, so Klar. „Die Bewohner spüren dann den Wind und die Sonne. Das gibt ihnen ein positives Lebensgefühl.“
Henriette Heisters und der Einrichtungsleiter sind mittlerweile von der Fahrt in den Garten zurückgekehrt. „Na das ist doch was Tolles“, ruft die ältere Dame und lacht herzlich.
„Trotz ihrer Krankheit hat sie noch viel Freude an den Aktivitäten des Hauses und steckt die Menschen um sie herum mit ihrer lebensbejahenden Art an“, sagt Ramona Klar.