Entpflichtung von Zorn Pfarrer Jansen: Es gab eine Reihe von Nickeligkeiten
GdG-Leiter kann die Entscheidung zur Zwangspensionierung von Pfarrer Zorn nachvollziehen.
Krefeld. Die Gemeindemitglieder der Pfarre St. Thomas Morus und auch Menschen aus dem Umkreis sind über die Entpflichtung von Pfarrer Günter Zorn (72) durch Bischof Heinrich Mussinghoff weiterhin erschüttert und protestieren dagegen. In den sozialen Netzwerken wird diskutiert. Die Westdeutsche Zeitung erhält weiterhin unzählige Leserbriefe zu diesem Thema.
„Dass es Reaktionen auf diese Entscheidung geben würde, haben wir uns vorgestellt, aber nicht in dieser Massivität, wie sie bei uns ankommt“, erklärt Stefan Wieland, Pressesprecher des Bistums, am Donnerstag. „Die Position ist klar: Günter Zorn geht zum 1. September in den Ruhestand. Das Bistum wird ihm eine Wohnung — bei Wunsch auch in Krefeld - beschaffen. Der Priester ist dann kein Teil des Pastoralteams mehr.“
Wieland betont zu den Gründen der Zwangsversetzung in den Ruhestand: „Er hat die Zusagen in die Fusion der Gemeinden nicht eingehalten, es hat Unstimmigkeiten im Pastoralteam gegeben.“ Der Bischof habe so entschieden, um sich schützend vor Pastor Thorsten Obst in St. Anna zu stellen. „Seine Autorität hätte leiden können.“ Eine Maßnahme, um sein Feld vor der Pensionierung zu bestellen, sei die Anordnung des Bischofs auf keinen Fall gewesen, erklärt der Pressesprecher weiter.
Pfarrer Paul Jansen, Leiter der GdG Krefeld-Nordwest, bestehend aus den Pfarreien Heiligste Dreifaltigkeit (mit den Gemeinden St. Anna, St. Elisabeth von Thüringen, St. Thomas Morus) und St. Cyriakus, erklärt: „Ich kann die Bistumsentscheidung durchaus nachvollziehen. Es war ein langer Prozess.“
Er betont, dass Generalvikar Andreas Frick persönlich mit Pfarrer Zorn über die Entscheidung gesprochen habe. „Günter Zorn ist ein guter Seelsorger und sehr beliebt. Aber es gab eine Reihe von Nickeligkeiten.“
Auch Jansen sagt, dass sich Zorn dem Teamentwicklungsprozess in der Gemeinde verweigert habe. „Der hoch bezahlte Coach hat dem Bistum mitgeteilt, dass es so nicht geht. Der Bischof hat die Verantwortung fürs Ganze“, erklärt Jansen weiter und sagt erneut: „Es ist bedauerlich, aber nachvollziehbar.“