WZ-Bus: Müllberg verärgert Anwohner
Am WZ-Bus diskutierten Anwohner über den Schandfleck Naafi-Shop. Auch der Winterdienst im Bezirk war Thema.
Krefeld. Es sind stets nur ein paar gelbe Säcke. Und doch liegen wegen dieser Hinterlassenschaften die Nerven bei vielen der 104 Wohn-Parteien in der Nähe des des ehemaligen Naafi-Shops an der Kempener Allee blank. Das ist das Ergebnis vom WZ-Bus an der Kempener Allee.
"Die Stadt sollte ihre Bürger besser erziehen, dass man Müll nicht einfach so ablädt. Ich kann mich doch nicht einfach darauf verlassen, dass das irgendwann jemand abholt", meint Pierre Toro, und ergänzt: "Man sollte mal vor dem Rathaus regelmäßig die Säcke abladen."
Das Ärgernis hat seinen Ursprung in der Beauftragung des Entsorgers HML (Handel Marketing Logistik) vor zwei Jahren. Weil die gelben Tonnen mit anderem Müll vollgestopft wurde, hat HML die Tonnen eingezogen. Durchsichtige gelbe Säcke sollten Abhilfe schaffen. Die kostenlosen gelben Säcke werden aber nicht vor der Haustüre, sondern alle zwei Wochen an der Einmündung zum Privatweg in Höhe alter Naafi-Shop abgeholt.
"Zu den gelben Säcken, die teilweise immer noch falsch befüllt sind, kommt allerlei Unrat hinzu", berichtet Michaela Otto. "Die Hausverwaltung schafft schon wöchentlich den restlichen Müll weg", fügt sie hinzu. Anfang August habe sich die Verwalterfirma an die Stadt gewandt, die sich bis zum 28. des Monat zurückmelden sollte. "Aber wir haben von unserer Hausverwaltung nichts gehört", sagt Otto.
Dass die Ecke an der Kempener Allee immer mehr zum Drecksloch verkomme, meint auch Henni Fehlberg: "Es kann doch nicht sein, dass uns immer mehr zu verstehen gegeben wird: da ist der Sammelplatz für Müll, und dann wird das nicht abgeholt." Sie habe schon beobachtet, dass Tüten aufgerissen wurden und sich der Unrat über die gesamte Straße verteilt habe.
Günter Köhnen findet, "dass die gelben Tonnen zu Recht weg sind". Aber der Müllberg regt ihn auf: "Da kommen Autos angefahren und Müll wird ausgeladen." Er fordert die Anwohner auf, die Säcke erst am Tag oder am Vorabend der Abholung an der Stelle abzulegen.
Ein weiteres ungelöstes Problem entlang der Kempener Allee scheint der Winterdienst zu sein. "Wer sagt, dass verbindliche Standards fehlen, irrt", unterstreicht Ulrich Gilleßen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK). Es gäbe eine verbindliche Satzung, welche Teile des Gehwegs von den Anwohnern und welche von der GSAK gestreut und von Laub befreit werden müssten.
Dem widerspricht Ludwig Schiffmann, Vorsitzender des Bürgervereins Kempener Feld: "Der Bürgersteig endet nicht an der Straße. Dazwischen ist ein Radfahrweg, für den die GSAK zuständig ist." Mit Blick auf die Behauptung der GSAK, der vergangene Winter sei für das Rheinland ungewöhnlich stark gewesen, kann er nur mit dem Kopf schütteln: "Wir hatten hier schon häufiger Winter, die sogar schlimmer waren. Was die GSAK Jahrhundertwinter nennt, war früher war nie ein Problem." Gilleßen: "Optimierungen, in denen Zweifelsfälle genau geklärt sind, sind derzeit in Arbeit und werden im November vorgestellt."
Gestern Nachmittag hat die Stadt den besagten Streifen vom Müll gesäubert. Gisela Born, die wegen der Sache seit Januar in Kontakt mit dem Umweltamt steht, schreibt sich Auto-Kennzeichen auf. "Dadurch ist es schon weniger geworden."