WZ-Bus: Sicherheitsrisiko Schiene?
Nicht nur der Lärm stört die Anwohner. Einige sehen Gefahr.
Krefeld. Die Bahnstrecke zwischen Forstwald und Lindental sorgt derzeit gleich in mehrfacher Hinsicht für Ärger. Zu niedrige und löchrige Lärmschutzwand, Dellen in den Schienen, die Klackern verursachen, mehr Züge - viele Gründe, zum WZ-Bus zu kommen.
Lydia Jansen wohnt 50 Meter von der Bahnstrecke entfernt. "Bei uns ist es durch die Wand viel lauter geworden. Besonders bei langen Zügen ist es extrem. Aber auch die leisen hören wir jetzt." Zum Thema lange Züge kann Klaus Müller berichten: "Ich habe an einem Zug 53 Waggons gezählt, was gar nicht zulässig ist. Die Schranken sind bei diesen Zügen bis zu acht Minuten geschlossen. Eine Zumutung für Autofahrer und eine Gefahr, weil Rettungswagen und Feuerwehr nicht durchkommen."
Von einem Sicherheitsrisiko spricht auch Erich Franz, der am Weißdornweg wohnt. "Die Trasse ist für den Eisernen Rhein, der ja im Prinzip schon da ist, nicht ausgebaut. Die Gleise, die aus den 1970er Jahren stammen, wackeln bei jedem Güterzug extrem und haben tiefe Dellen, die ein Klackern verursachen." Zwar habe die Bahn einige Schwellen kurzfristig ausgetauscht und den Übergang Forstwaldstraße erneuert. Eigentlich aber müssen alle Gleise erneuert werden. "Dafür hätte die Bahn die 3,2 Millionen Euro für die Lärmschutzwände gut ausgeben können." Eine Meinung, die viele vertraten, zum Beispiel Willi Leven.
"Durch die Lärmschutzwände ist es kein bisschen besser geworden. Die Wand ist viel zu niedrig", meint Ulrich Weide. "Das muss doch mal vorher getestet worden sein. 3,2 Millionen Euro verschwendet die Bahn."
"Die Zäune sind Augenwischerei", sagt Detlev Schüttler.
Monika Schüttler, die direkt an den Gleisen wohnt, hat beobachtet: "Der Zaun ist nur ganz dünn ausgeschäumt. Das ist konstruiertes Pappmaché!" Durch die Mehrzahl der Güterzüge, vor allem nachts, "klirrt und tanzt das Geschirr bei mir im Schrank. Ich muss es regelmäßig zurück schieben." Werner Bienert meint: "Die Güterzüge hört man in Forstwald inzwischen schon dann, wenn sie an der alten Schmiede sind."
Wolfgang Engels wohnt in Tackheide zirka 60 Meter von der Bahn entfernt. "Für die Wand wurde die ganze Begrünung ausgerissen. Jetzt ist es lauter als vorher, wie ich das befürchtet hatte." Seine Frau Karin Engels ergänzt: "Die Bahn hat doch von vorne herein gewusst, dass dieser Zaun nicht viel bringt. Aber jetzt, wo er da ist, schicken sie immer noch mehr Züge auf die Strecke - ohne Rücksicht auf die Anwohner."
Auch Ulrike Schagen fühlt sich vom Bahnlärm belästigt: "Früher habe ich bei offenem Fenster geschlafen; das ist heute nicht mehr möglich. Bei Nordwind ist das so laut, dass ich gegen zwei, drei Uhr nachts von den Güterzügen wach werde." Jürgen Herzog hat sich genau informiert: "Die Verwaltung führt den Ratsbeschluss, Messstationen für Lärm und Vibration aufzustellen, seit drei Monaten nicht aus und prüft statt dessen mit einem Rechtsanwalt, ob solche Messungen auch ausgeführt werden müssen. Herr Visser muss endlich tätig werden!"