Haus der Familie: Gespräche über Jesus und Allah beim Frühstück

Christliche und muslimische Frauen treffen sich seit zehn Jahren, um sich kennenzulernen und zu diskutieren.

Krefeld. Das Christlich-Muslimische Frauenfrühstück könnte auch unter der Überschrift stehen: „Was ich schon immer von Dir wissen wollte.“ Die Veranstaltung, die im Haus der Familie ins Leben gerufen wurde, jährt sich jetzt zum zehnten Mal. Das Jubiläum können die rund 70, im benachbarten Clarenbach-Haus erschienenen, weiblichen Geburtstagsgäste natürlich bei Brötchen und Kaffee feiern.

„Mit dieser Kontinuität und anhaltenden Popularität sind wir weit über die Grenzen Krefelds hinaus bekannt und etwas Besonderes“, sagt Christa Müller, die Leiterin des Hauses der Familie. „Wir möchten uns miteinander vertraut machen. Lebensgewohnheiten, Familienleben, Religion und Kultur des Gegenübers Alltagsprobleme und die aktuellen politischen Themen würden ebenso diskutiert. „Stück für Stück entwickeln wir im Laufe der Zeit eine Kultur des Miteinanders.“

Das gemeinsame Essen und das geteilte Brot zählten zu den schönsten Formen, sich kennenzulernen und mehr von den Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen anderer zu erfahren, erklärt Müller weiter. Mehr Wissen bedeute gleichzeitig auch besseres Verstehen. Zehn Jahre stehen für insgesamt 80 Treffen. „Es sind acht pro Jahr.“ Im Durchschnitt kommen 28 Teilnehmerinnen aus beiden Religionen.

Die Theologinnen Katrin Meinhard und Nigar Yardim und Christa Müller sind ebenso dabei wie verschiedene Referentinnen. „Ziel unserer Frühstücksidee ist, nach einer Zeit des Kennenlernens gemeinsame Themen zu bearbeiten, sich aktiv für das Zusammenleben in unserer Stadt zu engagieren und die Zukunft mitzugestalten“, erklärt die Einrichtungsleiterin.