WZ-SERIE GENUSS Mit allen Sinnen genießen
Inrath. · Faszinierend anders und auf besondere Art und Weise zauberhaft können Gäste in der Krypta von St. Anna kulinarisch und musikalisch genießen – das nächste Mal am 9. und 10. November.
Nur ein paar Stufen geht es hinunter. Noch bevor sich die Augen an die leichte Dunkelheit gewöhnt haben, wird sich die Nase melden. Ein leichter Duft von frischem Brot und einer Gemüsesuppe wird den Geruchssinn kitzeln und Lust auf den Geschmack der Appetit-anregenden Häppchen und drei darauffolgenden Gänge machen. „Mit allen Sinnen genießen“ könnten die Gäste, sagt Norbert Jachtmann, der die „kulinarischen Konzertabende in der schönsten Krypta Krefelds“, wie er sie nennt, mit seiner Frau Klaudia organisiert.
Nur ein paar Bodenstrahler und Kerzen setzen Lichtakzente zwischen den Säulen und Bögen des geschichtsträchtigen Raums unter der katholischen Kirche St. Anna. Paravents und Blumen sorgen für das passende Ambiente. „Meine Frau dekoriert das alles, sie legt großen Wert auf Atmosphäre“, sagt Jachtmann, „unser Wohnzimmer ist dann quasi leergeräumt.“
Seit 2007 kombiniert das Paar kulinarische und musikalische Genüsse an diesem besonderen Ort und hat auch nicht damit aufgehört, nachdem Jachtmann im vergangenen Jahr als Kirchenmusiker zur Pfarrei St. Christophorus wechselte.
Bei zwei „Französischen Abenden mit Chansons und Akkordeon“ wird der Musiker am 9. und 10. November auch wieder selbst am Klavier sitzen. Denn er begleitet die Krefelder Sängerin Birgit Linden, die sozusagen den musikalischen Hauptgang präsentiert. Den Aperitif wird dieses Mal Wolfgang Bratz am Akkordeon übernehmen. Gemeinsam werden die drei Künstler den letzten musikalischen Gang bieten.
Felix Pape plant
die Speisekarte
Für die Gaumenfreuden sorgt der Krefelder Caterer Felix Pape, der außer einem geheimnisvollen Gruß aus der Küche schon sehr detailliert die Speisekarte des Abends geplant hat. Darauf stehen Kürbiscremesuppe mit steirischem Kernöl und Croutons, Brust von der Martinsgans mit Gewürzrotkohl und Serviettenknödeln, Marzipanapfel, Lebkuchenmousse mit Quittenragout.
Wer meint, er könne solche Leckereien nicht gut in einer Krypta genießen, der sei beruhigt. Zwar dienen solche Räume unter dem Chor oder dem Altar in der Regel als Grabstätte für Geistliche oder Gruft für Reliquienschreine. In St. Anna ist das allerdings nie der Fall der gewesen. Die Krypta, die – wie St. Anna selbst – im Jahr 1903 vollendet wurde, war in der Vergangenheit unter anderem Jugendraum oder Ort für Karnevalsfeiern. „Für Gottesdienste wurde sie genutzt, als die Kirche ausgebombt war“, sagt Jachtmann. Heutzutage wird sie auch für die Teestube genutzt, ein inklusives Angebot, das Marienschüler initiierten. Die Organisation dieses Treffens behinderter und nicht behinderter Krefelder hatte 2015 die Lebenshilfe übernommen.