Bürgerverein Lehmheide – besser als der Ruf

Lehmheide · Bürgerverein stellt beim Neujahrsempfang Engagement der Bürger in den Mittelpunkt. OB Meyer: „Kein Problembezirk.“

Vorsitzender Bernd Albrecht und seine Stellvertreterin Gisela Brendle-Vierke beim Neujahrstreff.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die vorbildlichen Initiativen von Bewohnern des Süd-Bezirks stellte der Vorsitzende des Bürgervereins Lehmheide, Bernd Albrecht, beim Neujahrsempfang in den Mittelpunkt: „Probleme mit Müll, Abfall und Sauberkeit oder Possen um Glascontainer gab es genug.“

Vorsitzender Albrecht nennt drei Beispiele stellvertretend für viele

Albrecht, der mit dem Bürgerverein zum zweiten Mal im Südbahnhof zum Neujahrsempfang war, hob etwa das Engagement von Frank Saternus aus dem Sozialwerk Krefelder Christen hervor, der nach dem tragischen Unfall der kleinen Fiona mit Jugendlichen ein Mahnmal zum toten Winkel an der Gladbacher Straße initiierte. Oder die nimmermüde Rentnerin Inge Moll, die mit Unterschriftenlisten für die Absenkung der Bürgersteige für Rollstuhlfahrer sorgt. Drittes Beispiel bürgerlicher Initiatve war Karl-Heinz-Vieten, der beim Thema Sauberkeit täglich an der Gladbacher Straße rund um sein Haus nicht nur mit dem Besen im Einsatz ist.

Albrecht sagt: „Sicher gibt es noch viele weitere positive Beispiele, aber jeder sollte sich in seinem Umfeld umsehen, so kommen wir weiter.“ Ein Steilpass für Oberbürgermeister Frank Meyer, den Albrecht als einzigen Gast explizit begrüßte. Meyer betonte die vielen positiven Seiten im Südbezirk, dem zu Unrecht der Makel als Problemkind Krefelds anhänge.

Meyer erntete viel Applaus, als er das Vorgehen der städtischen Behörden in Zusammenarbeit mit Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft gegenüber den Schrott- und Problemimmobilien in der Stadt erläuterte: „Wir werden hart durchgreifen, wenn es möglich ist, und ich hoffe, dass sich unser Vorgehen herumspricht. Aber dafür sind bessere gesetzliche Möglichkeiten wünschenswert.“ Ganz oben auf der Agenda hatte Meyer die Maßnahmen zur Sanierung von Schulen, hier vor allem die der Regebogenschule. Der OB betonte die Notwendigkeit, die älteren Gesamtschulen Krefelds auf den neusten Stand zu bringen.

Von Nachtwächtern bis
zu neuen Straßennamen

Beim humoristischen Blick in die Glaskugel von stellvertretender Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke als Pythia, der weissagenden Priesterin im Orakel von Delphi, gab es zwei Neuigkeiten. Die Schrottimmobilien als Alleinstellungsmerkmal des Bezirks könnten mit einer Nachtwächterführung unter dem Motto „Was graust so schön im Südbezirk“ besichtigt werden. Und der letzte Teil der Gladbacher Straße könnte schon bald, durch den erheblichen Zuwachs an Autohäusern, in „Avenue de carrosse“ umbenannt werden.