Strecke Joggen in Krefeld: Historische Laufrunde in Linn

Die Strecke führt am Wassergraben der Burg entlang bis zum Haus Greiffenhorst.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Startpunkt für die historische Laufrunde, die den letzten Teil der WZ-Serie „Joggen in Krefeld“ bildet, ist an den Parkplätzen der Linner Burg an der Rheinbabenstraße. Meist sind diese gut gefüllt, so dass man eventuell auf die Parkplätze in Nähe des Bahnhofes ausweichen muss. Die Linner Burg ist von dort schon zu sehen und bestimmt das Stadtbild seit Jahrhunderten.

Der größte Teil der Burganlage, erbaut im Stil byzantinischer Festungsbaukunst, stammt aus dem 13. Jahrhundert und entwickelte sich aus einem Wehrturm. Den Rebellen aus dem hiesigen Schützenverein dient sie alle drei Jahre während ihres traditionellen Fests als Trutzburg. 1924 kaufte die Stadt die vollkommen zugewucherte Ruine samt den Anlagen in der Vorburg. Die Burg an sich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert.

Doch jetzt erst einmal los. Dass man am äußeren Wassergraben entlang laufen kann, ist Maximilian Friedrich Weyhe zu verdanken. Für die Brüder und Seidenhändler Cornelius und Phillip de Greiff wollte er die Anlage 1830 im Stil englischer Gärten mit der Burg als Fixpunkt bauen. Sein Plan wurde jedoch nicht vollständig umgesetzt, was der heutigen Optik keinen Abbruch tut. Während wir die Burg stets links im Augenwinkel haben, grasen rechts des Wegs friedlich die Pferde der beheimateten Ställe. Nach wenigen Metern fließt der Linner Mühlenbach in den Burggraben.

Vorbei an Teilen des Kreuzweges folgen wir über eine kleine Holzbrücke nach links. Am anderen Ufer wird zunächst eine Insel sichtbar, danach ein großer Kinderspielplatz. Über die Margaretenstraße — links liegt das historische Linn — geht es den Graben entlang und dem Weg weiter folgend nach links. Der Turm, der zu sehen ist, ist der Issumer Turm, ein Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert, der sich Jahrhunderte in der Hand adliger Herren befand. Mittlerweile ist er in Privatbesitz.

Unsere Route führt nun nach rechts in den Elter Schützenweg, umgeben von Pferdekoppeln und Kornfeldern. Wenig später sind auf der rechten Seite Bahnen des Krefelder Golfclubs zu sehen, der hier, zwischen mächtigen Laubbäumen sein Domizil hat. Läufer, die nicht gerne auf Asphalt laufen, biegen nicht in den Elter Schützenweg, sondern erst 60 Meter weiter rechts in den Greiffenhorstpark ein.

Auch dort war Weyhe im Auftrag von de Greiff tätig. Der Gartenkünstler schuf den Park um 1843 im englischen Stil und formte den Linner Mühlenbach zu langgezogenen Parkweihern. Inmitten des Parks liegt das Haus Greiffenhorst, das ehemalige Garten- und Jagdhaus de Greiffs.

Wer sich die kleine Runde vorgenommen hat, macht am Haus Greiffenhorst kehrt und läuft den Weg wieder zurück. Alle anderen laufen, sofern sie nicht den Asphaltweg gewählt haben, vom Haus Greiffenhorst rechts über die Brücke zum Hausenhof, Richtung Gellep-Stratum. Am Hof steht eine kleine Kapelle, die mühsam vom Linner Schützenverein saniert wurde. Über „In der Elt“ läuft man weiter.

Vorbei am Wasserwerk geht es weiter unter dichten Bäumen und dann rechts in die Straße „An der Puppenburg“. Sie trägt ihren Namen von einer Niederungsburg aus dem 11. Jahrhundert, die angeblich früher per Tunnel mit der Linner Burg verbunden war. Nach dem Kleingartenverein biegen wir rechts in die Heulesheimer Straße ein und joggen am Kotheshof vorbei. Gerade im Sommer brennt dort die Sonne unerbittlich: Kein Baum spendet auf dem langen Asphaltweg Schatten.

An einer T-Kreuzung gibt es zwei Möglichkeiten. Links, und dann wenig später rechts, führt der Weg parallel zur nahen Autobahn, rechts geht es am Haupteingang des Golfclubs vorbei, was deutlich ruhiger und angenehmer ist. Über die Kurkölner Straße geht es, links wie rechts wieder in den Burgpark zurück.