Linner Kleiderstube: Schicke Mode, charmante Models

Ehrenamtler der Linner Kleiderstube präsentieren sich im „Em Cavenn“ auf dem Laufsteg.

Linn. Die Nägel sind lackiert, die Haare zurecht gezupft. Ein roter Schal verleiht dem mausgrauen Outfit einen sommerlichen Charme. Und das Sakko ist mit einem modischen Gürtel aufgepeppt. Perfekt! Die Damen der Linner Kleiderstube sind mehr als zufrieden. Für die Modenschau am Sonntag im Seniorenclub sind sie bestens vorbereitet. Und dabei kein bisschen aufgeregt, obwohl sie selbst in die Rolle der Models schlüpfen und auf dem Laufsteg Mode aus der „Linner Kleiderstube“ präsentieren.

Der Linner Secondhand-Laden besteht seit Oktober 2010. Doch eine Modenschau veranstalten die Damen, die zwischen 50 und 80 Jahre alt sind, zum ersten Mal. „Wir haben Spaß an der Mode, darum machen wir das“, sagen die Models.

Zugleich erhoffen sie sich, mehr Kundschaft in die Linner Kleiderstube zu locken. Auf dem Laufsteg zeigen sie deshalb das volle Sortiment: von sportlich über schick bis hin zu Jeans für jedes Alter. Alle Kleidungsstücke aus der Modenschau sind in der Kleiderstube in Linn frei verkäuflich. „Wir haben Kleidungsstücke für jede Altersgruppe und in jeder Größe. Einige sind sogar noch nie getragen“, sagt Wilma Wagner, ehrenamtliche Mitarbeiterin.

Über den Preis brauchen sich die Kunden keine Gedanken zu machen. „Ich habe mich dort erst vor kurzem für wenige Euro komplett neu eingekleidet“, sagt Eva Staudacher, Amateur-Model und ehrenamtliche Mitarbeiterin im Verkauf.

Bis jetzt haben sich nur die acht Mitarbeiter der Kleiderstube zum Modeln bereiterklärt. „Wir hoffen aber, dass sich noch mehr Leute melden“, sagt Wagner. Die Suche nach einem Mann für den Laufsteg gestaltete sich am schwierigsten. Deshalb erklärte sich Renate Sametat kurzerhand bereit, in Anzug und Hose zu schlüpfen und den stattlichen Herrn zu geben. Den zweiten auf der Bühne, denn nach langem Zureden ließ sich dann auch Joachim Krokowski auf den Model-Job ein. „Schließlich bin ich immer modisch gekleidet“, sagt er und lacht.

Denn Kunden zu werben, ist nicht das einzige Ziel der Models. „Es macht uns sehr viel Spaß, anderen Leuten Mut zu zusprechen, damit sie sich trauen, mehr mit den Farben zu spielen“, sagt Marianne Krischer. „Die meisten Kunden wagen es nicht, etwas anderes als Grau und Braun zu tragen.“ Doch das kommt den Nachwuchsmodels gar nicht in den Kleiderschrank. Schließlich gehören die Damen noch lange nicht zum alten Semester. „Wir können immer lustig sein“, sagt Krischer. „Bei uns ist immer was los.“