„Ungefähr 900 Teilnehmer werden heute durch unsere Stadt ziehen“, sagt Sven Dörkes, Vorsitzender des Karnevals-Zug-Vereins Oppum 2000 (KZV). Der Himmel über den mit Luftschlangen und Luftballons geschmückten Häusern ist zwar grau, und ab und zu fällt ein Tröpfchen auf die schwarz angemalten Näschen von Tiger, Clown und Co. Doch davon lassen sich die Zuschauer nicht die Laune verderben.

Aus den weit geöffneten Fenstern vieler Häuser schallen Karnevalshits aus riesigen Boxen. Aus Bierfässern fließt der Gerstensaft. „Wir treffen uns immer vor dem Zug mit allen Freunden und stimmen uns auf den Tag ein“, sagt Kerstin Kordtomeikel.

Zusammen mit ihrem Mann sitzt sie schunkelnd auf einer Bierbank unter einem Zelt. Der Regen kann ihrem Engelskostüm nichts anhaben. Heiße Suppe, Brot und Sekt sind auf Stehtischen platziert. „Wir sind mit dem Karneval aufgewachsen. Meine Tochter zieht im Zug mit und wenn sie gleich zu uns kommt, ziehen wir alle gemeinsam in die Gaststätte Hochfeld.“

Doch zuerst warten alle Teilnehmer nach dem Zug am Bürgerbüro auf die Prämierung der schönsten Fußgruppen. Endlich gibt der KZV das Ergebnis bekannt: Die Nachbarschaft Schreinerstraße wird mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Die mit Jutebeuteln und gelben Perücken ausstaffierten Nachbarn sind als Geldsäcke verkleidet. Aus schwarzen Zylindern werfen sie den Jubelnden Kamelle zu. „Alle Nominierten bekommen jeweils zehn Liter Bier als Belohnung für ihre besonders schönen Kostüme“, sagt Dörkes.

Den zweiten Platz erreicht der Oppumer Tennisclub. Die vielen Vogelscheuchen haben ganz besonderes Wurfmaterial verteilt: Mandarinen, die den einen oder anderen vor einer Erkältung nach Karneval schützen sollen. Sogar kleine Vogelscheuchen dürfen in Bollerwagen mit durch Oppums Straßen ziehen und den bunt Kostümierten am Straßenrand Helau zurufen.

Oben auf dem Siegerpodest steht der Freundeskreis Oppumer Mehlsäcke. Sie alle sind als Duschen verkleidet und schreiten mit Duschvorhang und Badehaube gemäß dem Motto „Wir brausen durch Oppum“ voran.