Pfarrheim Königsberger Straße steht vor dem Verkauf
Das Gebäude an der Kirche St. Maria Himmelfahrt soll ein Wohnheim für Behinderte werden.
Krefeld-Linn. Die katholische Kirchengemeinde Linn, die zur Pfarrgemeinde St. Nikolaus gehört, ist im Wandel. So entscheidet sich in der zweiten Hälfte dieses Monats, ob die Kirche St. Maria Himmelfahrt zur Grabeskirche umgewandelt wird oder nicht. So gut wie sicher ist es, dass das leerstehende Pfarr- und Jugendheim an der Königsberger Straße samt Grundstück verkauft wird. Die St. Augustinus-Behindertenhilfe in Neuss beabsichtigt, dort ein Wohnheim für Behinderte einzurichten.
Der regionale Pastoralrat ist am Zug, wenn es um die Umstrukturierung der Kirche Maria Himmelfahrt an der Boedicker Straße geht. „Er will in der zweiten Novemberhälfte entscheiden“, sagt Pfarrer Christoph Zettner. „Wir müssen dabei nicht nur die Kosten für den Umbau beachten, sondern auch für die Unterhaltung. Es wäre ein Projekt für die ganze Region.“
„Mit Tod und Auferstehung haben wir uns immer in diesen Räumen beschäftigt“, hatte der damals in Linn tätige Pfarrer Klaus Stefan Gerndt schon 2007 betont. „Die Grabeskirche ist ein Projekt für die Zukunft, mit dem wir möglichst nahe an Kirche sind.“
Im Jahre 2006 schlossen die Verantwortlichen das Pfarr- und Jugendheim an der Königsberger Straße. Zettner: „Vorher wurde es lange nur in kleinem Umfang genutzt, zuletzt gar nicht mehr. Der Zustand der Räume, Feuchtigkeitsschäden und Schimmel, lassen das auch nicht zu.“ Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat haben bereits grünes Licht für den Verkauf signalisiert. „Jetzt muss das Bistum noch die Erlaubnis geben.“
Pläne für die weitere Nutzung des Grundstücks hat die Neusser St. Augustinus-Behindertenhilfe bereits auf dem Tisch. „Wir möchten dort abreißen und ein Haus mit Wohneinheiten für zwölf bis sechzehn junge Erwachsene mit geistiger und mehrfach körperlicher Behinderung bauen.
Es ist ein Wunsch der Elterninitiative Meerbusch“, sagt Wilfried Gaul-Canjé, Geschäftsführer der St. Augustinus-Behindertenhilfe gGmbH. „Es wird kein Heim, sondern ein Haus, in dem wir die Betreuung sicherstellen im Auftrag der Eltern der neuen Mieter.“ Die jungen Menschen sollen dort ein eigenständiges Leben führen mit Unterstützung im Alltag.
Bereits im Frühjahr will die Neusser Einrichtung am Heinrichsplatz bauen, neben der St.-Heinrichs-Kirche, die ebenfalls zur Gemeinschaft der Gemeinden St. Nikolaus gehört. Gaul-Canjé: „Dort wird mit Neubau für 16 psychisch Kranke entstehen. Das Gelände ist gekauft, die Fördermittel sind beantragt.“
Einziehen sollen Bewohner von Haus Monika, das zurzeit im Wohnverbund Königshof besteht. „Ein Wohnhaus auf einem Klinikgelände ist nicht mehr zeitgemäß. Die Männer und Frauen müssen in die Gemeinde integriert leben“, erklärt Gaul-Canjé. Einige Bewohner sind von dort schon vor einiger Zeit in das Haus Markus nach Schicksbaum gezogen.