Sanierungsfälle in Hülle und Fülle
Für beide Stadtteile hat Karl-Heinz Borghoff viele Ideen.
Oppum/Linn. Karl-Heinz Borghoff (CDU) ist Vorsteher eines Bezirkes, der aus zwei Stadtteilen besteht. Dem beschaulichen Linn mit seinem historischen Ortsteil und der schönen Burg steht das von der Bahn zerschnittene Oppum gegenüber. Aber auch Oppum hat mit seiner restaurierten Geismühle und den Parks zwischen Haus Schönwasser und Linner Burg schöne Bereiche. Zudem besitzt Oppum das prestigeträchtige Ausbesserungswerk, in dem jeder ICE, der auf Deutschlands Schienen fährt, Wartungs- und Instandhaltungs-Station macht.
Wer über die Straße zum Werk der Bahn AG möchte, hat hingegen Probleme. „Die Breitenbachstraße ist viel zu eng für die großen Lastwagen“, sagt der Vorsteher. „Falls dort einer liegenbleibt, kommt kein Rettungswagen mehr durch, dann ist alles zu spät.“ Die Straße verbreitern sei nicht möglich, da sich die privaten Gärten direkt anschließen. Borghoff schlägt als Lösung eine Ampel vor, wie es sie an Baustellen gibt. „Dann ist der Verkehr abwechselnd immer nur von einer Seite aus fahrberechtigt.“
Die Oppumer Mitte bleibe weiterhin ein dringendes Thema, das es zu bearbeiten und zu entwickeln gebe. „Der Platz an der Sparkasse wird so bleiben, wie er ist“, erklärt der Politiker. „An dieser Seite fehlen jedoch noch die Einbahnregelung auf der Hochfelder Straße und die Bäume samt Parkbuchten.“ Auf der Nordseite soll es mit der Modernisierungsoffensive der Bahn 2014 losgehen. „Dann müssen die Pläne der Stadt für die Umgestaltung des Umfeldes stehen.“
Borghoff stellt sich vor, dass in der Kurve Maybach-/Werkstättenstraße ein Gebäude mit einem Veranstaltungsraum und Gastronomie im Erdgeschoss entstehen könnte. „Darüber sind Wohnungen geplant.“ Dort die Nahversorgung einzurichten, scheitere am Parkplatzmangel. Borghoff: „Ich könnte mir vorstellen, dass Investoren für Nahversorgung am Gelände des Parkhauses interessiert sind. Hier gibt es Platz, auch für die parkenden Autos.“
Er plädiert für den „bestmöglichen Schallschutz“ für die Anwohner der A 57. „Hier muss es eine durchgängige Höhe von 6.50 Metern geben. Die Schutzmauern könnten in Höhe der Geismühle durchsichtig sein, um das historische Gemäuer nicht zu verdecken.“ Der Vorsteher findet die gekrümmten Lärmschutzwände gut, die bereits die Studierenden der Hochschule Niederrhein vorgeschlagen haben.
„Ich kann es nicht verstehen, dass der tolle Vorschlag für das Café del Sol an der Berliner Straße von der Bezirksvertretung abgelehnt wurde“, ärgert sich Borghoff. „Diese schmuddelige Ecke kann verschönert und zusätzlich 50 Arbeitsplätze geschaffen werden. Es ist ein Krefelder Problem, immer einen Haken zu finden.“
In der nächsten Zeit werde die Heinrich-Klausmann-Siedlung zu Ende gebaut. Eine Arrondierung der Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern könnte sich der Vorsteher auch am Ende der Korekamp-Siedlung vorstellen. Mit dem Abriss der Obdachlosensiedlung an der Herbertzstraße rechnet er für 2013. „Die alten Häuser werden wohl einer Arrondierung mit qualifiziertem zwei- bis dreigeschossigem Wohnungsbau weichen.“
Auf der Linn-Liste steht die Regelung und neue Gestaltung des alten Philips-Geländes. Aber auch der seit langem leerstehende Bahnhof, der bereits kurz vor einer Nutzungsänderung stand, muss neu geordnet werden. „Er muss vermarktet werden, damit er nicht weiter verfällt.“ Fast fertig ist das neue Wohngebiet am Kohlplatzweg. Es entstand an der früheren evangelischen Johanneskirche. „Auch gegenüber sollen die Fassaden schön gestaltet werden.“
Gut findet Borghoff die Sanierung der Altenwohnungen am Quartelkämpchen, deren Bewohner Anschluss ans neue Seniorenheim bekommen sollen.
„Museumsleiter Christoph Reichmann arbeitet zurzeit das Konzept für eine Stadtgeschichtliche Ausstellung in den vorhandenen Räumen des Museums aus“, freut sich Borghoff. In den Jahren 2010/2011 wurde das Jagdschloss der Burg für rund 245 000 Euro saniert. Für die Remise wurde mit 240 000 Euro in etwa der gleiche Betrag ausgegeben. „Der barrierefreie Zugang des Museums mit An- und Umbau des Erdgeschosses verschlang circa 590 000 Euro.“ Für die Instandhaltung und Wartung besteht jetzt ein Bedarf von etwa 160 000 statt 110 000 Euro. Der Brandschutz im Museumsbunker wird mit 205 000 Euro veranschlagt. „In der ursprünglichen Planung standen hierfür 130 000 Euro.“
Diese Lehranstalt hat viele neue Bestimmungen bekommen. Hier besitzt die Abendrealschule ein Domizil, hier wird auch der Verkehrsübungsplatz eingerichtet. „Die Sternenfreunde haben eine neue Bleibe eingerichtet und das Arndt-Gymnasium möchte auch noch Räume beziehen.“