Verein sorgt sich um die Geismühle

Eine zu hohe Lärmschutzwand könnte beim Autobahnausbau zur Folge haben, dass sich die Flügel bald nicht mehr drehen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. So sehr der Bauverein einen optimalen Lärmschutz entlang der Autobahn begrüßt — die Flügel der denkmalgeschützten Geismühle dürften dadurch nicht zum Stillstand kommen. Denn die vielen „Mühlenspechte“ des Vereins hatten mit viel Engagement das Mahlwerk des Oppumer Wahrzeichens wieder zum Laufen gebrach. Die bange Frage daher bei der Jahreshauptversammlung des Bauvereins: Wie hoch wird beim Ausbau der Autobahn und der Raststätte die neue Lärmschutzwand? 4,50, 7,50 oder möglicherweise gar neun Meter?

Je höher die neue Wand ist, umso größer ist die Befürchtung, dass dann infolge des fehlenden Windes das Mühlenwerk zum Stillstand kommt. „Wir müssen und werden darum kämpfen, dass weiterhin in der Geismühle gemahlen werden kann“, sagte Helmut Späth. Der 72-Jährige war als Vize-Vorsitzender zur Versammlung gekommen und beendete diese als neuer Vorsitzender der rund hundert Mitglieder zählenden Gemeinschaft. Aus Altersgründen hatte Franz-Josef von der Hocht (79) nicht mehr kandidiert (die WZ berichtete). Er macht aber als Beisitzer weiter.

Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Norbert Hudde, schlug sich auf die Seite der Mühlenfreunde. Er kritisierte insbesondere den für den Ausbau von Autobahn und Raststätte zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW: „Es hat uns mächtig auf die Palme gebracht, dass wir im Vorfeld an den Planungen in keiner Weise beteiligt wurden.“ Nach der letzten Information will Straßen NRW noch für Lärmschutzwand und Brückenbauwerk einen Gestaltungswettbewerb durchführen und wahrscheinlich im Frühjahr nächsten Jahres das Planfeststellungsverfahren mit den entsprechenden Terminen für die Anregungen und Bedenken einleiten.