Beim nächsten Treffen geht es auf den Turm
40 ehemalige Schüler der Sandbergschule haben sich nach 60 Jahren im Oppumer Hof zum Plaudern wiedergetroffen.
Oppum. In ihrer Schulzeit haben sie den Krieg und sein Ende, Zerstörung und Wiederaufbau und die Gründung der Bundesrepublik erlebt. Sechzig Jahre nach dem Abschied aus der damaligen Volksschule 52 am Sandberg in Oppum haben sich die "Reste" der damals zwei Klassen im "Oppumer Hof" getroffen.
Auch wenn viele Ehemalige in Oppum geblieben sind, war viel zu erzählen. Und zu späterer Stunde saßen genau die Grüppchen zusammen, die auch vor 1950 beisammen waren.
"Wir waren zwei Klassen à 57 Schüler. Das kann sich heute keiner mehr vorstellen", erinnern sich Bärbel und Peter Schicks. Sie waren damals in einer Klasse und haben später geheiratet.
Sie haben 25 Jahre nach der Schulentlassung die Initiative ergriffen, genau 100 Adressen gesammelt und zum Klassentreffen eingeladen. Seitdem haben sie die Organisation der bisher alle fünf Jahre stattfindenden Treffen "an der Backe" - und die Führung des Klassenkontos, mit immerhin 520,45 Euro, für Einladungen und Porto, schon mal Blümchen zu passenden Gelegenheiten oder Kränzen bei traurigen.
Jetzt wollen sie den Rhythmus der Treffen kürzen, das nächste ist in drei Jahren geplant, dann mit Besichtigung der Schule im heutigen Zustand und Aufstieg auf den Turm.
Diesmal haben die über 40 Ehemaligen von 71 eingeladenen, die im Schnitt 75 Jahre alt sind, das Treffen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Schutzengelkirche begonnen. Das hat Birgitta Gebauer vom Pfarrgemeinderat organisiert.
Zum Klassentreffen waren auch die evangelischen Schüler eingeladen, die nach dem Krieg zur evangelischen Volksschule an der Thielenstraße gewechselt waren.
Den weitesten Weg hatte diesmal Margot Köhler aus Timmel bei Aurich an der Nordsee, die im Sommer häufig Oppumer und Krefelder bei sich begrüßen kann. Früher war immer Paul Binsfeld aus San Francisco gekommen, er ist vor einigen Jahren gestorben.
Die Begrüßung hatte sich Franz-Josef von der Hocht, der Oppumer Bürgervereinsvorsitzende, der selbst zum "Sandberg-Abitur" 1950 gehört, nicht nehmen lassen.
Er erinnerte daran, dass die Schüler damals Heilkräuter bestimmen und Schillers "Glocke" auswendig lernen mussten. Er weiß aber auch, dass damals nur drei von den 104 Schülern den Weg zum Gymnasium gefunden haben.